Zum sechsten Mal in Folge den Aufstieg verpasst - der einst ruhmreiche Hamburger SV wird zum Dauergast der 2. Liga.
Steffen Baumgart blickte selbst für seine Verhältnisse überaus grimmig unter seiner Schiebermütze drein. Jene zierte längst nicht mehr der Kölner Geißbock, sondern mittlerweile die Hamburger Raute, doch hüben wie drüben ist Baumgart mit seiner Saison-Mission krachend gescheitert. "Ich bin gerade sauer und verärgert", sagte der nunmehr sechste hauptamtliche Trainer, unter dem der HSV die Mission Wiederaufstieg vermasselt hat.
Nach dem 0:1 am Freitagabend bei Baumgarts Ex-Klub SC Paderborn - den der Coach 2019 mit ungleich geringeren Möglichkeiten in die Bundesliga geführt hatte - hat der einstige Europapokalsieger schon vor dem letzten Spieltag nicht einmal mehr die Chance auf den Relegationsplatz. Das siebte Jahr in Serie in der 2. Bundesliga ist gebucht, der ehedem ruhmreiche Seeler- und Happel-Klub scheint in einer marternden Zeitschleife gefangen.
"Ich versuche jetzt, die Jungs aufzubauen", sagte Baumgart: "Auch das ist meine Aufgabe: Für die Jungs da zu sein." Die HSV-Fans waren bereits für ihren Klub da, statt Häme und Zorn gab es in Paderborn viel Zärtlichkeit. "Mein Hamburg lieb ich sehr", sangen die Mitgereisten nach Abpfiff den schwer geknickten Profis vor dem Gästeblock entgegen.
getty