
Harry Edward Kane trägt nicht nur einen Namen, der sich nach Gentleman anhört. Er tritt für gewöhnlich auch wie einer auf. Bei Siegen gibt er sich demütig, bei großen Niederlagen bewahrt er die Contenance. Zweiteres musste er im Laufe seiner Karriere schon oft unter Beweis stellen. Mit Tottenham Hotspur verlor Kane ein Champions-League-Finale, mit der englischen Nationalmannschaft zwei EM-Endspiele.
Für seine Verdienste um den britischen Fußball bekam Gentleman Kane sogar den Ritterorden MBE verliehen. Mittlerweile ist er 31 Jahre alt. Ritter-Titel hin oder her. Bevor es zu spät ist, will er dann doch auch noch Fußball-Titel gewinnen. Dafür verließ er im Sommer 2023 den chronischen Verlierer-Klub Tottenham, wechselte zum deutschen Serienmeister FC Bayern - und erlebte kurioserweise die erste titellose Saison seit zwölf Jahren.
Seine Gier nach Titeln steigerte diese Erfahrung aber wohl nur noch weiter. Selten war das offensichtlicher als bei diesem 3:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch. Mit seinem Doppelpack hatte Kane entscheidenden Anteil am Sieg und der Münchner Rückeroberung der Vormachtstellung im deutschen Fußball. Aber auch ganz unabhängig von seinen Toren spielte Kane neben Joshua Kimmich die prägendste Rolle.
Der oftmals etwas lethargische Mittelstürmer wirkte wie angezündet. Er rieb sich auf und arbeitete bis tief in die eigene Hälfte nach hinten. Für eine wichtige Ballbehauptung am eigenen Strafraum Ende der ersten Halbzeit bekam er Szenenapplaus. Phasenweise schien es, als würde er Zweikämpfe und Scharmützel förmlich suchen. So wie gegen Leverkusen sah man Kane selten.
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