Barca hat Kompanys riskantes System konsequent bestraft. Wenn sich der Bayern-Trainer nicht anpasst, droht ein Szenario wie in Burnley. Ein Kommentar.
Hochrisikospiel: So nennt man in der Fachsprache eigentlich ein Fußballspiel, bei dem Fan-Eskalationen drohen. Hansi Flick und Vincent Kompany gaben dieser Begrifflichkeit am Mittwochabend in Barcelona aber eine ganz neue Bedeutung.
Die Trainer des FC Bayern und des FC Barcelona hatten ihren neuen Mannschaften vergangenen Sommer hochriskante Spielweisen übergestülpt und damit vor allem in den nationalen Ligen direkt spektakuläre Erfolge gefeiert. Flicks Barca führt die Primera Division an, Kompanys FC Bayern die Bundesliga.
Für das direkte Duell in der Champions League wollten die beiden Trainer ihre Ausrichtung partout nicht anpassen. Und so sahen die Fans ein Hochrisikospiel der besonderen Art. Rastlos hetzten die Mannschaften hin und her. Eine Chance hier, eine dort, überall Pressing. In den Abwehrreihen bildeten sich unterdessen Lücken, fast so groß wie sie die Avenida Diagonal ins Stadtbild von Barcelona schneidet.
Schnell war klar: Wer diesen Poker verliert, wird sich unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Warum so riskant? Warum so wenig Absicherung? Kann man doch nicht machen gegen so einen starken Gegner! Die Fragen bekommt nun Vincent Kompany gestellt, seine sogar noch etwas riskanter eingestellten Münchner verloren hochverdient mit 1:4.