Statement-Sieg im Abstiegskampf: Der FC St. Pauli hat sich zum Auftakt des zwölften Spieltags als reiferer der beiden Bundesligaaufsteiger präsentiert.
Im Duell zweier Kellerkinder schlugen die Kiezkicker Holstein Kiel am Freitagabend verdient mit 3:1 (1:0) - und beendeten ihre gruselige Torflaute am Millerntor. Manolis Saliakas sorgte mit seinem Tor zum 1:0 für den ersten Heimtreffer St. Paulis in der laufenden Saison (25.). Morgan Guilavogui (56.) und Johannes Eggestein (85.) legten in der zweiten Hälfte nach. Zuvor hatte Fiete Arp für Holstein einen Foulelfmeter (45.) vergeben. Kiels Phil Harres (90.+1) erzielte den Ehrentreffer.
Die Hamburger verließen durch den ersten Heim-Dreier der Saison zumindest bis Sonntag die Abstiegsränge. Kiel, das weiter auf den ersten Auswärtssieg seiner Bundesligahistorie wartet, bleibt dagegen tief im Keller stecken - mit nun sechs Punkten Rückstand auf den direkten Kontrahenten.
Einen "Kampf auf Biegen und Brechen" hatte St. Paulis Trainer Alexander Blessin vor der Partie angekündigt. Sein Kumpel Marcel Rapp, dem Hamburger Coach bestens aus gemeinsamen Regionalligatagen beim SC Pfullendorf bekannt, schlug auf der Gegenseite in eine ähnliche Kerbe - und entsprechend wenig boten beide Teams zu Beginn dann auch spielerisch an.
Bis Mitte des ersten Durchgangs passierte kaum Nennenswertes, doch dann brachte Saliakas das Millerntor-Stadion trotz klirrender Kälte aus dem Nichts zum Kochen. Knapp 475 Bundesliga-Minuten hatten die Fans nach dem Wiederaufstieg warten müssen bis der Heimtor-Fluch ein Ende fand. Mit seinem überlegten Rechtsschuss aus zentraler Position, der noch den Pfosten touchierte, sorgte der Grieche für den ersten Erstliga-Treffer seit dem 7. Mai 2011.