Kein Harry Kane, nach Rot für Manuel Neuer ab der 17. Minute in Unterzahl - der FC Bayern ist trotz einer starken Leistung im Achtelfinale des DFB-Pokals an Titelverteidiger Bayer Leverkusen gescheitert.
Noten und Einzelkritiken: Neuers doppelte Premiere - Olise weder Neun, noch Neueinhalb
Der bedröppelte Rotsünder Manuel Neuer war nach dem ersten Platzverweis seiner Profikarriere längst in der Kabine verschwunden, als auch der verhinderte Superstar Harry Kane traurig aus der Allianz Arena trottete. Ohne seinen Topstürmer und nach Neuers Notbremse (17.) fast 75 Minuten lang in Unterzahl hat der FC Bayern den ersten Titel vorzeitig verspielt.
"Es ist noch schwerer, gegen die Bayern zu spielen als die letzten Jahre, aber wir haben die Aufgabe gut gemeistert", sagte der Leverkusener Jonathan Tah bei Sky: "Das ist in Anführungsstrichen der einfachste Titel und natürlich spielen wir, um ihn am Ende wieder hochzuhalten."
Prägende Szene eines hitzigen Pokal-Fights war die berechtigte Rote Karte für Neuer, die erste in dessen 866. Profispiel. Neuer stoppte den auf ihn zustürmenden Jeremie Frimpong als letzter Mann außerhalb des Strafraums per Bodycheck. Trainer Vincent Kompany holte Leroy Sane vom Feld und schickte Ersatzmann Daniel Peretz zwischen die Pfosten. Dabei hätte Neuer sein Tor womöglich gar nicht verlassen müssen - Konrad Laimer und Dayot Upamecano hatten bereits zu Frimpong aufgeschlossen.
Das Spiel verlief danach völlig anders als erwartet. Xabi Alonso, der den zuletzt so treffsicheren Patrick Schick erst zur zweiten Halbzeit aufs Feld schickte und gleich wieder auswechseln musste (61.), trieb seine Mannschaft gegen nun tiefstehende Münchner nach vorne. Leverkusen aber hatte große Mühe, das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, die Überzahl machte sich kaum bemerkbar. Die Bayern konterten gefährlich und besaßen die besseren Chancen, jedoch fehlte ein Vollstrecker wie Kane.