Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien stellt sich beim 1. FC Köln die Trainerfrage. Doch Gerhard Struber steht nicht zur Diskussion.
Nur ein Sieg aus den letzten sechs Partien, die Abstiegszone näher als die Aufstiegsränge, gehöriger Unmut der Fans - und dennoch stellt sich beim 1. FC Köln nicht die Trainerfrage. Gerhard Struber sei "gesetzt", stellte Sport-Geschäftsführer Christian Keller klar: "Er macht einen guten Job". Daran scheint in Kellers Augen auch die 1:2-Heimpleite am Freitagabend gegen den SC Paderborn nichts zu ändern.
Die Wut der Kölner Fans über die sportliche Talfahrt äußerte sich, abgesehen von Pfiffen nach dem Spiel und zur Halbzeitpause, auch in "Keller raus"-Rufen. Ihm sei es "tatsächlich lieber", die Wut entlade sich bei ihm, "als wenn es auf unsere Spieler geht", sagte der 45-Jährige nach der Partie am Sky-Mikrofon: "Die Menschen haben natürlich die Erwartungshaltung, dass wir in der zweiten Liga besser abschneiden." Nur wie soll das gelingen?
Nach offensivem, aber wenig ertragreichem Spektakel-Fußball zu Saisonbeginn der 2. Bundesliga zog Struber die Lehren aus der 1:5-Klatsche bei Darmstadt 98 und wählte gegen Paderborn einen defensiveren Ansatz. "Smart stehen" lautete das Motto - doch Sven Michel durchkreuzte den Plan mit einem Doppelpack (76./80.). "Haarsträubende Fehler" erkannte Struber in der Defensive - und die sonst meist brummende Angriffs-Maschinerie (zuvor 21 Tore in neun Spielen) kam der Taktik geschuldet am Freitagabend kaum auf Touren.