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Constantin Eckner

Gestern noch Can Uzun und Paul Wanner, heute Ibrahim Maza, Caspar Jander, <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/habe-heute-einen-neuen-nationalspieler-gesehen-christoph-kramer-empfiehlt-julian-nagelsmann-zweitliga-spieler-fuer-das-dfb-team/blt03395e97d630d64f#cs986e541c0d249d04" target="_blank">den Weltmeister Christoph Kramer bereits als kommenden Nationalspieler sieht</a>, und Stefanos Tzimas. Als "stärkste zweite Liga der Welt" hat sich das deutsche Fußball-Unterhaus wegen der vielen abgestürzten Traditionsvereine ohnehin schon seit geraumer Zeit gesehen. Doch neuerdings spielen im Unterhaus eine ganze Reihe von Spielern mit Star-Potenzial. Wohl noch nie zuvor waren so viele Hochveranlagte in der deutschen Zweitklassigkeit zu Hause – und das hat viele Vorteile für die Top-Talente.&nbsp;<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

"Kommende Nationalspieler" und Transfer-Kracher statt Klopper-Liga: Wie die 2. Bundesliga zum besten Unterhaus der Welt wurde

Es war der Kracher des Transferwinters: Der 1. FC Nürnberg zog die Klausel und verpflichtete den bislang aus Saloniki ausgeliehenen 19-jährigen Stürmer Stefanos Tzimas für 18 Millionen Euro, <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/25-millionen-fuer-einen-zweitliga-stuermer-warum-liverpool-nuernbergs-stefanos-tzimas-auf-der-liste-hat/blt0bcfd2647461a1b2" target="_blank">nur um ihn direkt für sieben Millionen mehr an Brighton in die Premier League weiterzuverkaufen</a>. Der englische Erstligist hatte Tzimas zuvor eine Weile gescoutet und hofft, das nächste Sturmjuwel entdeckt zu haben. In der Rückrunde wurde der Grieche fürs Erste noch bei den Franken geparkt. "Wir sind ein Ausbildungsverein und wir wissen, dass wir gute Spieler ausbilden müssen, damit wir dann auch Geld verdienen", hatte Club-Sport-Vorstand Joti Chatzialexiou vor der Winterpause bei Sky gesagt. "Und wenn wir es nicht selbst in den nächsten Jahren schaffen, dann müssen die Jungs halt zu dem ein oder anderen Verein (wechseln)."Tzimas ist gewissermaßen die Spitze des Eisbergs und Nürnberg momentan das Paradebeispiel dafür, wie sich die 2. Liga verändert hat. Dominierten vor wenigen Jahren noch Routiniers im Unterhaus und herrschte eher eine robuste Spielkultur, haben Vereine wie Nürnberg, Hertha BSC oder der 1. FC Köln die Talentausbildung (wieder-) entdeckt. Dazu kommt: Viele Klubs im Unterhaus versuchen mittlerweile, gepflegt Fußball zu spielen. Wie kam es dazu?

Der Transferkracher des Winters kam aus der 2. Bundesliga

Der Slogan "stärkste zweite Liga der Welt" mag ein Stück weit PR und Marketing sein, wenngleich die 2. Bundesliga und die EFL Championship in England nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Doch viel wichtiger als die generelle Kaderqualität der Vereine, die ausverkauften Stadien oder die traditionsreichen Namen ist die immer besser werdende Spielkultur. In der 2. Bundesliga gibt es mittlerweile eine Reihe von Trainern, die Ballbesitz-Fußball spielen lassen möchten oder zumindest einen konstruktiven Spielstil präferieren. Von Christian Titz beim 1. FC Magdeburg über Merlin Polzin beim HSV bis zu Horst Steffen bei der SV Elversberg sind gerade in der oberen Tabellenhälfte viele eher offensiv denkende Teams zu sehen. Selbst zuletzt anderswo "gescheiterte" Trainer wie Christian Fiel (zuletzt Hertha BSC) oder Stefan Leitl (zuletzt Hannover 96, jetzt Hertha) lassen ihre Mannschaften nicht einfach nur hart verteidigen und hoffen auf punktuelle Konterangriffe.Zum Vergleich: In der Bundesliga findet man proaktives Denken und relativ progressiven Fußball vielleicht an der Tabellenspitze, aber bereits ab Platz vier oder fünf nur noch vereinzelt. Viele Teams sind zu Pressingspezialisten geworden, aber eben nicht viel mehr als das. Zuweilen genügt das auch fürs Punktekonto, ist aber alles andere als hilfreich für Offensivspieler.Uzun, Tzimas und die anderen Talente aus dem Unterhaus konnten und können sich austoben und ihren Offensivinstinkt verfeinern. Dass sie sich in diesem Alter noch in ständiger Weiterentwicklung befinden, die auch mit Rückschlägen und Durststrecken verbunden ist, zeigt das Beispiel von Tzimas in diesen Tagen. Dieser wolle, so Club-Trainer Miroslav Klose, wie zu Beginn seiner Zeit im Team zu häufig mit dem "Kopf durch die Wand". Statt auf Verteidiger zu zustürmen, sei "manchmal diagonal dribbeln entscheidend", lautet Kloses Rat an seinen Noch-Stürmer.&nbsp;

Progressive Trainer sind keine Seltenheit mehr in der 2. Liga

Die besten Talente kommen in der 2. Bundesliga zu wichtiger Spielpraxis. Die Durchlässigkeit ist bei den ambitionierten Klubs in der Bundesliga nämlich eher gering. Borussia Dortmund etwa produziert ständig ansprechende Jungkicker, die aber nicht über die Ersatzbank der 1. Mannschaft hinauskommen. Manch einer - Tobias Raschl zum Beispiel - verharrt trotzdem eine Weile und hofft womöglich auf den Durchbruch, bevor doch unweigerlich der Absprung erfolgt. So gehen wichtige Entwicklungsjahre verloren, denn Spielpraxis schlägt alles andere.&nbsp;Interessante Beispiele in der 2. Bundesliga sind aktuell Muhammed Damar und Fisnik Asllani, die beide bei der SV Elversberg unter Cheftrainer Steffen auftrumpfen. Beide sind zugleich Leihspieler der TSG Hoffenheim - Sport-Vorstand Nils-Ole Book gilt auf Elversberger Seite mittlerweile als guter Dealmaker. Hätte jedoch ein Asllani in dieser Saison nennenswerte Einsatzzeit bei der TSG erhalten? Eher unwahrscheinlich.&nbsp;Und Damar, der unter anderem mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht wird und dort der nächste Enzo Millot werden könnte, hat ohnehin bereits als Teenager gezeigt, dass er notfalls für den Durchbruch als Profi gerne von Verein zu Verein zieht. Manch einer mag dahinter einen womöglich wenig umgänglichen Charakter vermuten. Aber wenn ein Talent von den eigenen Fähigkeiten überzeugt ist, bringt es wenig, irgendwo ohne großartige Perspektive auszuharren, am besten noch in einem System, in welchem man nur schwerlich funktionieren kann. Damar brauche "für seine Weiterentwicklung nun allerdings dringend Spielpraxis auf möglichst hohem Niveau, was wir ihm aufgrund der Konkurrenzsituation in unserem Kader aktuell jedoch nicht bieten können", sagte Frank Kramer, der damals interimistische Sportlicher Leiter der TSG, im Rahmen des Leihgeschäfts. Das klingt an sich vernünftig.&nbsp;Allerdings herrscht in der Bundesliga momentan eine Tendenz zu vorschnellen Käufen. Besonders die etwas kaufkräftigeren Teams schlagen bei fast jeder Gelegenheit zu, wenn sich ein Talent in der Liga selbst, aber auch in Zuliefer-Wettbewerben wie der Ligue 1 hervorhebt. Das erschwert natürlich den Emporkömmlingen aus den Jugendakademien den Weg auf den Rasen. Er erleichtert jedoch einigen der genannten Top-Talente der 2. Bundesliga den Zugang zu gut dotierten Verträgen, wenn sie einmal ein bis zwei Spielzeiten überzeugen konnten.&nbsp;

Bundesligisten neigen zu schnellen Käufen - gerne aus dem Ausland

Zu guter Letzt spielt die aktuelle Zusammensetzung der 2. Bundesliga eine Rolle bei der großen Talentdichte. Mit dem Abstieg einiger Traditionsclubs, aber auch dank der Rückkehr anderer großer Klubs aus der 3. Liga ist nicht nur die generelle Publikumswirksamkeit gestiegen, sondern auch die Zahl an regionalen Leuchtturmvereinen. Nürnberg wurde als ein Beispiel bereits erwähnt, aber auch Hertha, Köln, der HSV oder Hannover leisten - bei allen Problemen und Rückschlagen im Profibereich - eine exzellente Jugendarbeit. Und zwar sowohl in der Ausbildung, als auch im regionalen und teils überregionalen Scouting.&nbsp;Da die Schwelle zum Profikader aufgrund der finanziellen Engpässe und Nöte vieler Zweitligisten niedrig genug ist, um immer wieder Nachwuchskräfte zu befördern, steigt natürlich auch die Trefferquote. Gewiss kann sich die Situation wieder ändern, aber es kommt zumindest nicht von ungefähr, dass in der 2. Bundesliga so viele Spieler mit Starpotenzial heranreifen. Sind Maza, Damar oder vielleicht auch Nicolò Tresoldi von Hannover 96 erstmal im Oberhaus, müssen die Vereine wieder nachziehen. Aber das ist erst ab dem Sommer ein Thema für die breite Öffentlichkeit.&nbsp;&nbsp;

Traditionsklubs haben gute Akademien und Scoutingabteilungen

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Dynamo Dresden - VfL Osnabrück

TSV 1860 München - Alemannia Aachen

1. FC Saarbrücken - Dynamo Dresden

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In der 2. Bundesliga tummeln sich zahlreiche Hochveranlagte wie Stefanos Tzimas und Caspar Jander. Klopperliga war gestern. Wie kam es dazu?

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