"Man kann nicht anders spielen": Die Analysen beim BVB erscheinen merkwürdig

Jochen Tittmar
19. Oktober 202408:24
SPOXgetty
Werbung

Emre Can ist für Borussia Dortmund zu instabil. Marcel Sabitzer muss weg vom Flügel. Die Erkenntnisse zum BVB nach dem Sieg gegen St. Pauli.

Matthias Sammer gestikulierte wild und mit aufgerissenen Augen, während Lars Ricken zuhörte und regungslos schmunzelte. Es hatte nicht den Anschein, als sei der externe Berater von Borussia Dortmund im ersten Durchgang zufrieden mit dem Auftreten des Teams gegen den FC St. Pauli gewesen.

Sammers mehrfach zu beobachtende Ungehaltenheit war nachvollziehbar. Die Vorstellung des BVB gegen den Aufsteiger war eine äußerst biedere. Mit dem Ball agierten die Hausherren viel zu unkreativ und langsam. Dabei ging es doch "darum, den Gegner schnell zu bewegen", wie Waldemar Anton nach dem mühsamen 2:1-Sieg bei DAZN sagte.

Dortmund fehlten gegen den tiefen Block von St. Pauli die Ideen. Das Passtempo war zu behäbig, um zwischen den Linien Lösungen zu finden oder gar einmal Richtung Grundlinie zu kommen. Entsprechend musste eine von mehreren Halbfeldflanken herhalten, um kurz vor der Pause aus dem Nichts in Führung zu gehen - durch Abwehrspieler Ramy Bensebaini.

"So tief habe ich die nicht erwartet. Dafür haben wir es meiner Meinung nach gut gemacht. Man kann nicht anders spielen gegen ein so tief verteidigendes 5-4-1", sagte Trainer Nuri Sahin und bekam Zustimmung von Anton, den des Gegners Herangehensweise ebenfalls überraschte.

Das erscheint jedoch merkwürdig: Wie, wenn nicht tief, hätte der klare Underdog St. Pauli denn in Dortmund spielen sollen? Zumal lange bekannt ist, dass sich der BVB genau dann oft schwertut - was auch dieser Freitagabend wieder hinreichend belegte.

Werbung
Werbung
Werbung