Von der Bank zur ersten Meisterschaft: Für den ehemaligen Nationalspieler Marco Reus ist der lang gehegte Traum von einem Meistertitel am Samstag endlich wahr geworden.
Der 35-Jährige gewann mit seinem Klub Los Angeles Galaxy das Finale der Major League Soccer (MLS) gegen die New York Red Bulls mit dem deutschen Trainer Sandro Schwarz 2:1 (2:1). Reus wurde in der 75. Minute eingewechselt.
"Einfach wunderbar, es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Reus dem kicker: "Für mich ist es riesig, die Trophäe zu gewinnen!" Er habe in seiner Karriere immer darauf hingearbeitet, "so viele Finals wie möglich zu erreichen und sie dann auch zu gewinnen. Das hat bei mir in Deutschland leider nicht so oft geklappt."
Eine Woche zuvor war Reus im Conference-Finale gegen Seattle (1:0) mit Adduktorenproblemen ausgewechselt worden. Für einen Startelfeinsatz im Endspiel vor 27.000 Zuschauern im eigenen Stadion Dignity Health Sports Park reichte es nicht. Doch Coach Greg Vanney brachte seinen Mittelfeldspieler dann noch in der Schlussphase. "Eigentlich war es unmöglich für mich, unter der Woche zu trainieren oder zu spielen. Ich habe gestern nur eine halbe Stunde trainiert", gab der Ex-Nationalspieler zu: "Wenn es ein normales Spiel gewesen wäre, hätte ich nicht gespielt - keineswegs".
Der frühere Gladbacher und Dortmunder Reus sah zunächst von der Seitenlinie eine Partie, in der L.A. dank Joseph Paintsil (9.) und den Ex-Frankfurter Dejan Joveljic (13.) früh in Führung ging. Sean Nealls (28.) verkürzte für die Gäste. In Halbzeit zwei brachte Schwarz fünf frische Kräfte, doch alle Bemühungen der New Yorker blieben vergebens. Am Ende jubelte der Rekordchampion aus Kalifornien über seinen sechsten Titel und den ersten seit 2014.