Die UEFA hat ein Ermittlungsverfahren gegen den türkischen Innenverteidiger Merih Demiral eröffnet. Das gab der Verband am Mittwoch bekannt. Der 26-Jährige feierte seinen zweiten Treffer beim 2:1-Sieg gegen Österreich im EM-Achtelfinale mit dem sogenannten "Wolfsgruß" und könnte dafür jetzt belangt werden.
Das Statement der UEFA im Wortlaut: "Im Zusammenhang mit dem UEFA-Europameisterschafts-Achtelfinale wischen Österreich und der Türkei, das am 2. Juli in Leipzig ausgetragen wurde, ist eine Untersuchung gemäß Artikel 31 Absatz 4 der UEFA-Disziplinarordnung in Bezug auf das mutmaßlich unangemessene Verhalten des Spielers Merih Demiral vom Türkischen Fußballverband eingeleitet worden."
Verteidiger Demiral, der die Türkei mit seinem Doppelpack erstmals seit 16 Jahren unter die besten Acht Europas führte, hatte den Gruß beim Torjubel gezeigt - die politische Dimension ist offenkundig. Der Wolfsgruß ist ein Symbol der "Grauen Wölfe". So werden die Anhänger der rechtsextremistischen und ultranationalistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Die Deutsche Innenministerin Nancy Faeser kritisierte die Symbolik als "absoluten Skandal".