"Ein rachsüchtiger Mensch": Wie Pierre-Emerick Aubameyang bei Olympique Marseille durchstartet

Mark DoylePatrik Eisenacher
16. Dezember 202308:52
SPOXgetty
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Pierre-Emerick Aubameyang blüht mit 34 Jahren bei Olympique Marseille wieder auf. In vier Spielen war der frühere BVB-Profi zuletzt an zehn Treffern beteiligt.

Beim BVB erlebte Pierre-Emerick Aubameyang einst seine Blütezeit. Von 2013 bis 2018 schoss er für die Schwarzgelben in 213 Auftritten 141 Tore und legte 36 weitere auf.

Danach ging es zum FC Arsenal, dem FC Barcelona und zuletzt zum FC Chelsea - bei den ersten beiden Stationen hatte er noch seine Glanzmomente, doch seine Karriere verlor immer mehr an Fahrt.

Im Sommer 2023 schlug dann Olympique Marseille ablösefrei zu. Ein großer Name für einen (einst) sehr großen Verein, der in der Ligue 1 und Europa wieder für Furore sorgen will. In den ersten Monaten war die Rückkehr in Aubameyangs Geburtsland schwierig, doch zuletzt zeigte sich der mittlerweile 34-Jährige in überragender Form. Der Gabuner schlägt endlich wieder Vorwärtssaltos in den Stadien der Welt - um seine Tore gebührend zu feiern.

Vor der Europa-League-Niederlage bei Brighton (0:1) am Donnerstagabend hatte der Stürmer drei spektakuläre Spiele, in denen er insgesamt zehn (!) Torbeteiligungen sammelte und selbst sieben Treffer erzielte. Bemerkenswert dabei: Arsenal, der FC Barcelona und Chelsea könnten im Moment allesamt einen zuverlässigen Torjäger brauchen.

Insgesamt steht Aubameyang nach 22 Einsätzen nun bei 18 Scorerpunkten. Wie hat sich der einst in Ungnade gefallene Arsenal-Kapitän und Chelsea-Flop zum derzeit torgefährlichsten Spieler des Kontinents entwickelt?

Bei Arsenal und Chelsea trauert man Pierre-Emerick Aubameyang nicht nach

Aubameyang hat in seiner Karriere einige sehr schlechte Entscheidungen getroffen. Er mag immer noch das Gefühl haben, von Trainer Mikel Arteta bei Arsenal schlecht behandelt worden zu sein - aber in Wahrheit muss er die Schuld an seinem peinlichen Abgang vom FC Arsenal bei sich selbst suchen.

Ende 2021 war ihm das Kapitänsamt entzogen worden, nachdem er sich mehrmals nicht an Artetas Regeln gehalten hatte. Weil Arsenal seitdem besser dran ist als in der Zeit mit ihm, trauert ihm in London eigentlich auch niemand nach.

Die Chelsea-Fans tun das ebenso wenig. Sie verweisen auf die Tatsache, dass Aubameyang nur drei Tore in 31 Einsätzen für sie erzielte und oft desinteressiert wirkte, wenn er auf dem Platz stand.

Allerdings muss man Aubameyangs Leistungen an der Stamford Bridge in den richtigen Kontext stellen. Der Trainer, der ihn verpflichtet hatte, Thomas Tuchel, sein ehemaliger Mentor bei Borussia Dortmund, wurde nur sechs Tage nach Aubameyangs Ankunft in Westlondon entlassen.

"Es war nicht leicht für mich", gab der Gabuner später zu, "und es hatte einen großen Einfluss. Von da an (nach Tuchels Entlassung) habe ich praktisch nicht mehr gespielt. Und dann gab es später Probleme anderer Art, für die ich nicht verantwortlich war."

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