Vor dem wichtigen Champions-League-Kracher gegen Real Madrid gibt es beim FC Bayern den nächsten Brandherd. Klub-Patron Uli Hoeneß warf Trainer Thomas Tuchel vor, nicht die nötige Bereitschaft zu zeigen, junge Talente entwickeln zu wollen. Wir prüfen, ob an den Vorwürfen etwas dran ist.
"Ich mache Thomas Tuchel keinen Vorwurf, er war häufiger bei mir zum Abendessen am Tegernsee, ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Aber er hat eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann", hatte Hoeneß im Interview mit der FAZ behauptet.
Tuchel Antwort darauf folgte nur einen Tag später. Im Vorfeld der Partie gegen Eintracht Frankfurt widersprach er dem Bayern-Macher dabei vehement. "Das ist natürlich so meilenweit an der Realität vorbei, dass es schon fast gar kein... Ich weiß gar nicht, wie ich darauf antworten soll", so der FCB-Trainer am Sky-Mikrofon.
Tuchel ergänzte: "Auf der anderen Seite fühle ich mich in meiner Trainer-Ehre ein bisschen verletzt. Wenn wir was nachgewiesen haben in dem Trainer-Team die letzten 15 Jahre, dann, dass junge Spieler - vor allen Dingen aus der Akademie - immer einen Platz bei uns im Training haben und über Leistungen immer einen Platz auf dem Platz haben. Das haben wir übrigens auch jetzt bewiesen."
Um seinen Punkt zu unterstreichen, ließ es sich der 50-Jährige nicht nehmen, seine Erfolge als Trainer aufzuzählen. "Die Liste ist sehr lang", erklärte er und ging auf die "Bruchweg-Boys" zu seiner Zeit in Mainz, Felix Passlack und Julian Weigl beim BVB oder auch Ousmane Dembélé, Christopher Nkunku, Moussa Diaby oder Tanguy Nianzou, "der dann hierhin gewechselt ist", bei PSG ein.
Tatsächlich ist die Liste der jungen Spieler, denen Tuchel zu einem Profidebüt verhalt, sogar noch länger.
SPOX nennt die besten Tuchel-Debütanten.