Vom "Wahnsinnstransfer" zur Persona non grata: Jerome Boateng steht bei LASK schon wieder auf dem Abstellgleis

Christian Guinin
11. November 202411:27
SPOXgetty
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Im Sommer wechselte Jerome Boateng etwas überraschend zur Linzer ASK. Nachdem er beim österreichischen Erstligisten anfangs in den Himmel hoch gelobt wurde, steht er mittlerweile schon wieder auf dem sportlichen Abstellgleis.

Im Jahr 2014 gehörten Jerome Boateng und Mats Hummels zweifelsohne zu den besten Innenverteidigern der Welt. Bei ihren jeweiligen Vereinen Bayern München und Borussia Dortmund waren sie unangefochtene Stammspieler und auch in der deutschen Nationalmannschaft ergänzte sich das kaum überwindbare Duo par excellence. Seite an Seite sorgten sie dafür, dass Deutschland in Brasilien nach 1954, 1974 und 1990 zum vierten Mal den WM-Pokal in die Höhe strecken durfte. Hummels schaffte es am Ende sogar in die Elf des Turniers.

Ein bisschen mehr als zehn Jahre später durchleben beide erneut eine ganz ähnliche Situation, im Vergleich zu 2014 dürfte der Gemütszustand allerdings ein ganz anderer sein. Denn während Hummels nach seinem Vertragsende beim BVB zur AS Roma nach Italien wechselte und sich dort seitdem nur ein einziges Mal auf dem Rasen wiederfand - ironischerweise erzielte er in seinen 23 Spielminuten, bei einer 1:5-Niederlage gegen die AC Florenz, ein Eigentor -, kommt Boateng im rund 730 Kilometer Luftlinie nordöstlich gelegenen Linz ebenfalls nicht über die Rolle als Zuschauer hinaus.

Nachdem er zu Beginn der Saison aufgrund von Adduktorenbeschwerden noch zum Zusehen verdammt war, feierte Boateng am 17. August, bei der 0:1-Heimniederlage bei RB Salzburg, sein Debüt für die Linzer ASK. Es folgte ein weiterer Kurzeinsatz beim 1:2 gegen Austria Wien, eher der 36-Jährige am 1. September schließlich seinen ersten Einsatz von Beginn an feierte. Das Startelfdebüt ging allerdings vollkommen in die Hose, schließlich wurde LASK mit 1:5 gegen den Wolfsberger AC nach Hause geschickt, wobei Boateng bei den vier Gegentoren bis zu seiner Auswechslung in der 55. Minute keine wirklich glückliche Figur abgab.

Seitdem hält sich die Spielzeit des Weltmeisters in Grenzen. Eine weitere Adduktorenverletzung setzte ihn im September erneut außer Gefecht, im Anschluss stand er in nur noch drei Spielen - gegen Klagenfurt in der Liga sowie im Hin- und Rückspiel der Europa-League-Qualifikation gegen Bukarest - auf dem Platz. Für zusammengerechnet gerade einmal 29 Minuten. Ende Oktober saß er gegen die WSG Tirol dann nur noch auf der Bank, ehe er im Anschluss vom neuen Trainer Markus Schopp, der das Amt von Thomas Darazs aufgrund der sportlichen Misere Anfang September übernommen hatte, nicht einmal mehr in den Kader berufen wurde.

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