Wie Vincent Kompany den FC Burnley reformiert: Plötzlich Tiki-Taka

Nino Duit
10. Februar 202311:35
SPOXimago images
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Die womöglich erstaunlichste Entwicklung dieser Fußball-Saison trägt sich in der nordenglischen Industriestadt Burnley zu: Trainer Vincent Kompany (36) hat den dort ansässigen Premier-League-Absteiger von Grund auf reformiert - und eine unaufhaltsame Tormaschine aufgebaut.

Als der langjährige Kapitän Vincent Kompany 2019 Manchester City nach elf Jahren und vier Meistertiteln verließ, stellte sich seinem Teamkollegen David Silva vor allem eine Frage: "Wer wird uns jetzt Vorträge halten?"

Kompany ist bekannt für sein erhöhtes Mitteilungsbedürfnis, bedingt ist das sicherlich auch familiär. Seine Mutter arbeitete als politische Aktivistin, sein Vater wurde einst zum ersten dunkelhäutigen Bürgermeister Belgiens gewählt. Kompany selbst schloss 2018 an der Universität von Manchester einen Master in Business Administration ab. "Sie könnten ihn bei der UNO gebrauchen", mutmaßte Silva zum Abschied.

Die Vereinten Nationen müssen aber warten: Erstmal brauchen sie Kompany nämlich in Burnley. Die graue Industriestadt mit ihren 95.000 Einwohnern liegt eine Autostunde nördlich von Manchester. Wenn es Burnley in diesem Jahrtausend in die Medien schaffte, dann wahlweise als Brexit-Hochburg, als Stadt mit der höchsten Einbruchsquote, den niedrigsten Mietpreisen des Landes - oder wegen des lokalen Fußball-Klubs.

Der FC Burnley ist der größte Stolz der Region: zweimaliger Meister, zuletzt ewiger Underdog der Premier League. Ligaweit kam kein Klub aus einer kleineren Stadt, keiner hatte weniger Geld. Und doch gelang Langzeit-Trainer Sean Dyche mit urbritischem Kick'n'Rush immer wieder der Klassenerhalt, 2018 auf wundersame Art und Weise sogar die Europapokal-Qualifikation.

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