Der 1. FC Nürnberg muss in der 2. Liga weiter auf den ersten Heimsieg unter Markus Weinzierl warten. Jahn Regensburg hat seinen Aufwärtstrend auch dank eines Blitzstarts fortgesetzt. Der SC Paderborn hat den Sprung an die Tabellenspitze verpasst, Arminia Bielefeld die Rote Laterne abgegeben.
Der Club blieb beim 0:0 gegen Hannover 96 im dritten Pflichtspiel nacheinander ohne Gegentreffer, versäumte es aber, sich im Abstiegskampf weiter Luft zu verschaffen. Hannover bleibt mindestens vier Punkte hinter den Aufstiegsrängen.
"Das nehmen wir heute mit", sagte Nürnbergs Kapitän Christopher Schindler bei Sky, bekannte nach den Siegen bei Fortuna Düsseldorf und im Pokal bei Waldhof Mannheim (jeweils 1:0) aber auch: "Wir wollten eine gute Woche zu einer perfekten machen, das ist uns nicht gelungen." Das Ergebnis gehe dennoch "in Ordnung".
Geprägt war das wenig attraktive Spiel von vielen Zweikämpfen und Ballverlusten. Hannover kam zunächst gar nicht zum Abschluss. Der ebenfalls unpräzise Club brachte das Tor der Niedersachsen vor der Pause aber immerhin durch Christoph Daferner (2.), Mats Möller Daehli (36.) und einen Freistoß von Johannes Geis (44.) zweimal ernsthaft in Gefahr.
Von den Hannoveranern war auch nach dem Wiederanpfiff wenig zu sehen - bis zu einem Freistoß von Derrick Köhn, bei dem Club-Torhüter Christian Mathenia gerade noch die rechte Faust hochriss (62.). Hendrik Weydandt köpfte kurz darauf knapp neben das Nürnberger Tor (67.), später ein zweites Mal (86.). Die Gäste drängten zwischenzeitlich mutiger auf einen Treffer - ohne Erfolg.
In der zerfahrenen Schlussphase war der Club ein wenig näher dran am Sieg - doch auch ihm fehlte die Durchschlagskraft.
- Nürnberg: Mathenia - Gyamerah, Schindler, Lawrence, Nürnberger (87. Wintzheimer) - Geis (78. Fofana) - Castrop, Tempelmann, Möller Daehli (66. Wekesser) - Duah (78. Lohkemper), Daferner (66. Schleimer). - Trainer: Weinzierl
- Hannover: Zieler - Neumann, Börner, Arrey-Mbi - Muroya, Köhn - Kunze, Besuschkow (81. Leopold) - Schaub (60. Weydandt), Nielsen (85. Kerk), Stolze (60. Beier). - Trainer: Leitl
Jahn Regensburg: Aufwärtstrend geht weiter
Die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic besiegte den SV Sandhausen am Samstag mit 2:1 (1:1) und knüpfte zunächst Anschluss an das obere Tabellendrittel.
Ein Eigentor von SVS-Kapitän Alexander Schirow (1.) hatte die Gastgeber nach 40 Sekunden in Führung gebracht, Andreas Albers (70.) erzielte nach der Pause den Siegtreffer. Alexander Esswein (12.) hatte in einer anfangs ausgeglichenen Partie den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.
Die Sandhäuser von Coach Alois Schwartz warten nach dem 13. Spieltag damit weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison und könnten am Sonntag noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Der Jahn ist seit nun drei Ligaspielen ungeschlagen und holte dabei sieben Punkte.
Schirow läutete mit seiner verunglückten Rettungsaktion per Kopf eine unterhaltsame Anfangsphase ein. Es war sein bereits viertes Eigentor im SVS-Trikot und das schnellste Zweitliga-Eigentor seit Beginn der Datenerfassung.
Sandhausen schüttelte sich nur kurz und belohnte sich schnell durch Esswein. Insgesamt aktiver war aber Regensburg. Der immer wieder gesuchte Albers vergab nach der Pause aus kürzester Distanz per Kopf (53.) noch die Führung, eine gute Viertelstunde später machte er es besser.
- Regensburg: Regensburg: Stojanovic - Faber, Elvedi, Kennedy, Günther (58. Viet) - Gimber (57. Owusu), Thalhammer (80. Breitkreuz) - Vizinger (72. Shipnoski), Caliskaner, Makridis (72. Mees) - Albers. - Trainer: Selimbegovic
- Sandhausen: Rehnen - Höhn, Dumic, Schirow - Soukou (89. El-Zein), Papela, Trybull (76. Sicker), Ochs (77. Kinsombi) - Kinsombi - Ademi (76. Pulkrab), Esswein (88. Kutucu). - Trainer: Schwartz
Paderborn: Nach drei Siegen nur Remis in Braunschweig
Nach zuvor drei Pflichtspielsiegen in Folge kam die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok bei Eintracht Braunschweig nur zu einem torlosen Remis. Für die formstarken Niedersachsen war es das siebte Ligaspiel in Folge ohne Niederlage.
"Ich bin zufrieden, dass die Jungs nach der anstrengenden Woche alles gegeben haben. Am Ende war es eine gerechte Punkteteilung", sagte Kwasniok.
Die Paderborner, die unter der Woche Bundesligist Werder Bremen im Pokal ausgeschaltet hatten, bleiben mit 26 Zählern auf Tabellenrang zwei. Der Hamburger SV, den die Ostwestfalen am kommenden Wochenende zum Topspiel empfangen, kann am Sonntag im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg vorbeiziehen.
Dabei waren es die Hausherren, die bereits nach vier Minuten die große Chance auf die Führung hatten: Anton-Leander Donkor traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten. Die Ostwestfalen antworteten prompt, Robert Leipertz schob den Ball hauchzart am Tor vorbei (6.).
Die Partie verflachte in der Folge, der SCP schaffte es mit der besten Offensive der Liga nicht, seinen großen Ballbesitzanteil in Tore umzumünzen.
- Braunschweig: Fejzic - Schultz, Benkovic, Wiebe - Multhaup, Nikolaou (65. Kijewski), Donkor (85. Decarli) - Henning, Endo (78. Pherai) - Kaufmann (65. Lauberbach), Ujah (78. Ihorst). - Trainer: Schiele
- Paderborn: Huth - Tobias Müller, Heuer, Hoffmeier - Schallenberg, Muslija (77. Rohr) - Obermair, Justvan (68. Conteh) - Srbeny (67. Pieringer) - Platte (88. Tachie), Leipertz (78. Ofori). - Trainer: Kwasniok
Bielefeld: Dank Serra nicht mehr Letzter
Dank Joker Janni Serra gibt Absteiger Arminia Bielefeld die Rote Laterne des Tabellenletzten ab - zumindest für einen Tag. Der Stürmer sicherte den Ostwestfalen mit einem späten Doppelpack einen 2:0 (0:0)-Sieg gegen den FC St. Pauli und den Sprung auf Rang 16.
"Wir haben gesagt: Wir spielen es einfach. Wir haben vor ein paar Tagen richtig den Arsch voll gekriegt", sagte Kapitän Fabian Klos bei Sky: "Wenn wir so spielen wie heute, werden wir Punkte holen."
Am Sonntag (13.30 Uhr) könnten allerdings Mitabsteiger SpVgg Greuther Fürth und Aufsteiger 1. FC Magdeburg wieder vorbeiziehen. Die Arminia stoppte drei Tage nach der 0:6-Packung im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart eine Serie von vier Pflichtspielpleiten.
Die auswärtsschwachen Hamburger liegen nur noch drei Punkte vor Bielefeld und sind bereits seit elf Spielen auf fremden Plätzen ohne Sieg. Serra, der erst in der 60. Minute eingewechselt worden war, avancierte mit seinen Treffern (76. und 84.) zum Matchwinner.
Die Gastgeber hatten vor 22.626 Zuschauern große Probleme, ins Spiel zu finden. Offensiv gelang vor der Pause wenig, die beste Chance zur Führung hatte St. Pauli: Marcel Hartel scheiterte nach Pass von Lukas Daschner am hervorragend reagierenden Torhüter Martin Fraisl (19.).
Nach dem Seitenwechsel wurden die Bielefelder aktiver, das Spiel besser. Doch Torchancen blieben selten - bis Serra kam.
- Bielefeld: Fraisl - Klünter (68. Gebauer), Hüsing, Andrade, Oczipka - Lepinjica - Consbruch (68. Lasme), Rzatkowski (90.+1 Prietl) - Robin Hack (90.+1 Ramos), Okugawa - Klos (60. Serra). - Trainer: Scherning
- St. Pauli: Vasilj - Dzwigala (81. Ritzka), Smith, Fazliji - Saliakas, Aremu (81. Metcalfe), Paqarada - Irvine (88. Johannes Eggestein), Hartel - Amenyido (64. Otto), Daschner (81. Matanovic). - Trainer: Schultz
2. Liga: Die Tabelle nach den Samstagsspielen
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Darmstadt 98 | 13 | 23:13 | 10 | 28 |
2. | Paderborn | 13 | 32:12 | 20 | 26 |
3. | Hamburger SV | 12 | 17:10 | 7 | 25 |
4. | Hannover 96 | 13 | 21:16 | 5 | 21 |
5. | Heidenheim | 12 | 17:11 | 6 | 20 |
6. | Holstein Kiel | 13 | 24:24 | 0 | 20 |
7. | Kaiserslautern | 13 | 22:20 | 2 | 19 |
8. | Jahn Regensburg | 13 | 14:18 | -4 | 18 |
9. | Fortuna Düsseldorf | 12 | 20:15 | 5 | 17 |
10. | Karlsruher SC | 12 | 21:17 | 4 | 17 |
11. | Eintracht Braunschweig | 13 | 15:21 | -6 | 16 |
12. | St. Pauli | 13 | 18:19 | -1 | 14 |
13. | Hansa Rostock | 13 | 12:21 | -9 | 14 |
13. | Nürnberg | 13 | 12:21 | -9 | 14 |
15. | Sandhausen | 13 | 13:19 | -6 | 12 |
16. | Arminia Bielefeld | 13 | 16:23 | -7 | 11 |
17. | Greuther Fürth | 12 | 17:22 | -5 | 10 |
18. | Magdeburg | 12 | 13:25 | -12 | 10 |