Der massive Corona-Ausbruch beim zweimaligen Weltmeister Uruguay im Laufe des Länderspiel-Doppelpacks in der südamerikanischen WM-Qualifikation mit inzwischen 16 Fällen hat die Landesregierung auf den Plan gerufen.
Die Staatsführung belegte den nationalen Verband wegen Missachtung des vorgeschriebenen Kontrollprotokolls mit einer Geldstrafe von umgerechnet rund 12.500 Euro. Gesundheitsminister Daniel Salinas forderte außerdem von den Fußball-Bossen Erklärungen für die extreme Häufung von Infektionen.
Zu Wochenbeginn war Uruguays Topstar Luis Suarez vom spanischen Topklub Atletico Madrid drei Tage nach dem 3:0 der "Urus" gegen Kolumbien als einer der Ersten positiv aus das Coronavirus getestet worden. Die bei Kapitän Diego Godin nach der Rückkehr zum italienischen Erstligisten Cagliari Calcio am Freitag festgestellte Infektion bedeutet den 16. Fall.
Salinas hatte bereits vor Uruguays 0:2-Heimniederlage gegen Rekordweltmeister Brasilien am vergangenen Dienstag ohne Suarez verärgert auf das Verhalten bei der Nationalmannschaft reagiert.
16 Coronafälle: Auslöser wohl ein Grillabend
Auslöser war ein Foto in den Sozialen Medien von einem Barbecue des Nationalteams nach dem Erfolg gegen Kolumbien mit neun eng beieinander stehenden und sitzenden Spielern, von denen später fünf positiv getestet wurden, gewesen. "Da fehlte jegliche Vorsicht", schimpfte Salinas.
Auch Atletico, das am Samstag in der Meisterschaft im Schlagerspiel gegen den FC Barcelona außer auf Suarez auch auf den ebenfalls bei der uruguayischen Mannschaft positiv getesteten Mittelfeldspieler Luca Torreira verzichten muss, reagiert sauer. Medienberichten zufolge plant Klubchef Enrique Cerezo wegen des fahrlässigen Umgangs der Südamerikaner mit den Corona-Vorschriften eine Beschwerde über Uruguay beim Weltverband FIFA.