Der frühere Präsident des spanischen Fußball-Verbandes, Luis Rubiales, hat nach dem erzwungenen Kuss mit Jenni Hermoso offenbar Druck auf die Weltmeisterin ausgeübt. Dies geht aus Aussagen der ehemaligen Weltfußballerin Alexia Putellas und Co. vor Gericht hervor.
Putellas, Irene Paredes und Misa Rodriguez bestätigten, dass Rubiales und dessen Gefolge Hermoso unter Druck gesetzt hätten, um den mittlerweile zurückgetretenen Präsidenten im besseren Licht dastehen zu lassen.
Dies berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Montag und bezog sich dabei auf Quellen aus dem spanischen Nationalgericht. Putellas und Paredes waren per Video zugeschaltet, Rodriguez sagte vor Ort aus. Die drei bestätigten, dass Hermoso mit dem Kuss nicht einverstanden gewesen sei.
Bei der Siegerehrung nach dem Finale der Frauen-WM in Australien und Neuseeland hatte Rubiales die Spielerin Hermoso gegen deren Willen auf den Mund geküsst. Dies löste einen Sturm der Entrüstung aus, die Weltmeisterinnen traten vorübergehend in den Streik, Rubiales blieb erst stur im Amt, gab es unter großem Druck dann aber doch auf. Er darf sich zudem Hermoso weder nähern, noch Kontakt zu ihr aufnehmen. Der umstrittene Weltmeister-Coach Jorge Vilda wurde im Zuge der Aufarbeitung der WM entlassen.