In einer Partie mit wenigen Höhepunkten und vielen Unterbrechungen gewann der Iran im ersten Spiel der Gruppe B bei der WM 2018 in Russland gegen Marokko durch ein spätes Eigentor mit 1:0 (0:0). Für den Iran war es der zweite Sieg bei einer WM überhaupt.
Marokko ging die Partie mit hoher Intensität und viel Vehemenz an, zollte dem Laufaufwand aber bald Tribut. Die Afrikaner mit dem Mehr an Ballbesitz und einem guten Passspiel im Zentrum, das finale Zuspiel in die Tiefe passte allerdings selten.
Der Iran hielt mit einer sehr körperbetonten Herangehensweise dagegen und versteifte sich darauf, das eigene Tor abzusichern. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es dem Iran besser, die eigenen Konter zu Ende zu spielen und zu Abschlüssen zu kommen.
Im zweiten Abschnitt wurde die Partie insgesamt ruppiger, war daher sehr häufig unterbrochen und Spielfluss wie Niveau sanken merklich. Der Iran verteidigte mit Mann und Maus, Marokko fiel weiterhin nicht viel ein. Am Ende sorgte in letzter Sekunde ein unnötiges Eigentor für den überraschenden Sieg der Iraner.
Die Daten des Spiels Marokko - Iran
Tor: 0:1 Bouhaddouz (Eigentor, 90.+5)
- Aziz Bouhaddouz ist der erste Einwechselspieler, dem ein Eigentor bei einer WM unterlief, seit Petit für Portugal gegen Deutschland im Juli 2006.
- Marokko gewann noch nie das erste Match bei einer WM (zwei Remis, drei Niederlagen). Bislang nahm man 1970, 1986, 1994 und 1998 teil.
- Für den Iran war es erst der zweite Sieg bei einer WM. Der erste war gegen die USA in Juni 1998.
- Der Iran kam in Halbzeit zwei auf keinen Torschuss und ist nun das erste Team seit 1966, das in einer WM-Halbzeit ein Tor schoss, ohne einen Schuss auf das Gehäuse abzugeben.
Der Star des Spiels: Alireza Beiranvand (Iran)
Irans Keeper war stets zur Stelle, zeigte zwei starke Paraden und sorgte mit seiner Leistung für die Grundlage zum glücklichen Sieg.
Der Flop des Spiels: Ayoub El Kaabi (Marokko)
Der Stürmer der Afrikaner kam kaum einmal zum Zug und hatte zum Zeitpunkt seiner Auswechslung in der 77. Minute nur 14 Ballkontakte - die wenigsten aller Spieler auf dem Feld. Verlor mehr als die Hälfte seiner direkten Duelle, spielte über die Hälfte seiner Pässe zum Gegner und kam lediglich auf einen Torschuss.
Der Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)
Moderierte die ruppige Gangart der Iraner gut, zückte notwendige Gelbe Karten und hatte mit seiner Körpersprache Einfluss auf die Spieler. Ein ausgezeichneter Leiter einer Partie, die ohne großen Aufreger blieb.