Ribery in der Startelf - van Bommel auf der Bank

Florian Bogner
15. Dezember 200813:33
SPOXGetty
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Jürgen Klinsmann wirbelt den FC Bayern vor dem Champions-League-Spiel gegen Olympique Lyon (20.30 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere) erneut kräftig durcheinander. Franck Ribery kehrt nach seiner Verletzungspause in die erste Elf zurück. Dafür rotiert Kapitän Mark van Bommel wieder aus dem Team. Für ihn spielt Martin Demichelis auf der Sechser-Position. In der Innenverteidigung beginnen Lucio und Breno.

Jürgen Klinsmann sah schon mal entspannter aus. Natürlich waren dem Bayern-Trainer auf der Pressekonferenz vor dem so wichtigen Champions-League-Spiel gegen Olympique Lyon (20.30 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere) die Misserfolge der vergangenen Woche nicht gerade ins Gesicht geschrieben. Aber die Gesichtzüge waren angespannter, der Ton nach zwei Niederlagen in der Bundesliga rauer.

Klinsmann ist vor dem Lyon-Spiel klar: Jetzt gilt es - ohne wenn und aber. "Es darf und wird nicht schief gehen", hat er bereits von Manager Uli Hoeneß als Vorgabe erhalten. Und Klinsmann selbst ist zuversichtlich: "Lyon kommt gerade richtig. Je schwieriger die Aufgabe jetzt ist, desto besser."

Dass er in den vergangenen Tagen viel Kritik von außen hat einstecken müssen, störe ihn nicht. Kritik sei beim FC Bayern eben immer normal.

"Die wird auch angenommen", meinte der 44-Jährige. "Wir haben das Hannover-Spiel mit den Spielern aufgearbeitet, mehr gibt es gar nicht dazu zu sagen. Der Samstag ist abgehakt, wir freuen uns auf das Spiel gegen Lyon." SPOXGetty

Ribery als Lebensversicherung

Klinsmann weiß genau, wie schnell die Kritik mit einem überzeugenden Sieg weggewischt wäre. Darauf hat er die Mannschaft am Sonntag noch mal eingeschworen. "Die Dinge, die wir in aller Deutlichkeit angesprochen haben, bleiben aber unter uns", meinte er auf Nachfrage von SPOX. Allerdings seien bei der Teamsitzung durchaus "ein paar deutliche, klare und vielleicht auch laute Worte" gefallen.

Klinsmann wird indes nicht müde zu betonen, dass die Mannschaft mittelfristig "auf einem guten Weg" sei. "Wir strotzen vor Selbstvertrauen", meint Klinsmann doch etwas überraschend. Nur müssen sich nun kurzfristig die Resultate einstellen, sonst kann es an der Säbener Straße schnell noch ungemütlicher werden.

Eine Art Lebensversicherung für Klinsmann könnte Franck Ribery werden. "Ich will spielen, ich will auf dem Platz wieder zeigen, was ich kann. Ich hoffe, dass ich fit bin und gut spielen werde."

Das man nach langer Verletzungspause vielleicht zu viel von ihm erwarten könnte, stört ihn nicht: "Nein, der Druck ist nicht zu groß. Ich mache das einfach. Ich freue mich darüber, dass die Leute so viel von mir erwarten. Für mich ist entscheidend, dass ich schnell wieder zu hundert Prozent meiner Leistungsstärke zurückfinde."

"Keine einfache Messlatte"

Klinsmann erhofft sich von seinem Flügelstürmer vor allem "einen Schuss mehr Kreativität und Spielfreude" fürs angeschlagene Bayern-Spiel. SPOX

Attribute, die man gegen clevere Franzosen sicher gebrauchen kann. "Lyon ist technisch sehr beschlagen, kann schnell umschalten und mit ein, zwei Kontakten in die Spitze spielen - keine einfache Messlatte für uns", warnte Klinsmann.

Ribery sieht den französischen Serienmeister auf Augenhöhe mit den Bayern. "Entscheidend wird sein, welche Mannschaft den größeren Siegeswillen an den Tag legt. Wer von der ersten bis zur letzten Minute mehr Aggressivität zeigt, wird das Spiel gewinnen", ist er überzeugt.

Mit mehr Engagement würden die Bayern auch wieder das Publikum in der ausverkauften Allianz-Arena auf ihre Seite ziehen, das beim 2:5 gegen Bremen und dem schnöden 2:0 im Pokal gegen Nürnberg nicht gerade verwöhnt wurde.

Riberys Telefonat mit Benzema

Ribery mahnte jedoch zur Vorsicht, nicht alles an der Person Jürgen Klinsmann fest zu machen. "Es ist nicht nur der Trainer, dem unsere Probleme zuzuschreiben sind. Niemand ist mit der aktuellen Situation glücklich. Das Problem ist auch, dass die Mannschaft nie wirklich komplett war."

Dass man noch nicht auf dem gleichen Niveau spielen könne, wie in der letzten Saison, sei den Umständen geschuldet.

"Am Anfang dieser Saison gab es sehr viele Veränderungen, sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld. Jetzt haben wir einige kleinere Schwierigkeiten, aber das ist keine Katastrophe", wiegelt Ribery ab.

Mit seinen Landsmännern von Lyon habe er vor der Partie bereits Kontakt gehabt - und ihnen berichtet, dass bei Bayern alles im Lot sei. "Ich habe auch kurz mit Karim Benzema gesprochen", berichtete Ribery mit einem Grinsen, "und ich habe ihm gesagt, dass ich hoffe, dass er mit null Punkten wieder nach Hause fährt."

Die Aufstellungen:

FC Bayern: Rensing - Oddo, Lucio, Breno, Lahm - Schweinsteiger, Demichelis, Ze Roberto, Ribery - Toni, Klose.

Olympique Lyon: Lloris - Reveillere, Cris, Bodmer, Mensah - Toulalan, Makoun, Juninho - Govou, Fred, Benzema.

Schiedsrichter: Vassaras (Griechenland)

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