Roony Bardghji bricht in Skandinavien sämtliche Rekorde. Die Elite Europas steht nun Schlange für den 16-jährigen Angreifer.
Zwei Wochen nach seinem Geburtstag beschenkte sich Roony Bardghij selbst. Der Angreifer traf in seinem zweiten Spiel für den FC Kopenhagen erstmals.
So weit, so unspektakulär. Doch das ist der Schwede ganz und gar nicht. Bardghji ist gerade einmal 16 Jahre alt und nun jüngster Torschütze der dänischen Erstligageschichte.
Mehr noch: Die Spitzenklubs Europas stehen bereits Schlange für den Youngster - und das ist angesichts seiner bisherigen Errungenschaften wenig verwunderlich.
Mit 14 in der U19: Bardghjis furiose Anfangsphase
Bardghji, hauptsächlich unter seinem Vornamen Roony bekannt, kam in Kuwait als Sohn syrischer Eltern zu Welt. Im Alter von sieben Jahren zog er mit seiner Familie nach Schweden. Dort genoss er bei Malmö seine fußballerische Ausbildung. Bereits mit 14 sorgte er in der U19 des Klubs für Aufsehen.
"Was mich vor allem beeindruckt hat, war sein Engagement, besser zu werden", sagte Malmös U19-Trainer Jeffrey Aubynn gegenüber Sportexpressen. "Er war damals schon technisch unglaublich gut und hatte für sein Alter ein extrem hohes Spielverständnis."
Das blieb auch dem FC Kopenhagen nicht verborgen, der den Teenager 2020 für die eigene U19 gewann. Doch dort blieb Roony nicht lange - bereits im November vergangenen Jahres zog ihn Trainer Jess Thorup zu den Profis hoch.
Dort musste der Stürmer aufgrund der geltenden Regularien bis zu seinem 16. Lebensjahr auf sein Debüt warten - und stand nur wenige Tage danach direkt in der Startelf. Nur eine Woche später avancierte er - erneut in der Anfangsformation - mit seinem Premierentreffer zum Rekordträger.
Der "schwedische Messi": Bayern und Co. scouten Roony
Und der nächste Schritt in der noch jungen Karriere könnte für Roony schon bald folgen. Chelsea, Barcelona, Ajax und auch der FC Bayern München haben den Offensivspieler bereits beobachten lassen. Dies kommt für sein Umfeld trotz seines noch jungen Alters aber nicht überraschend.
"Er hat außergewöhnliche Qualitäten", schwärmte Schwedens U17-Trainer Roger Franzen gegenüber Sportexpressen von Roony, der oft als "schwedischer Messi" betitelt wird. "Er hat ein unglaubliches Spielverständnis, gute Balance und Koordination und eine außergewöhnliche Technik. Es ist unglaublich schwer, ihn vom Ball zu trennen. Er ist gut im Eins-gegen-Eins, beidfüßig und hat einen guten Schuss."
Dennoch dämpfte Franzen, unter dem Roony in seinen ersten sechs U17-Länderspielen fünf Tore erzielte, etwas die Erwartungen: "Es gibt viele gute Spieler und man weiß nie, wie es laufen wird. Unser Bester der Geschichte (Zlatan Ibrahimovic) hat erst in der U19 sein erstes Juniorenländerspiel gemacht. Auch Emil Forsberg kam erst in der U19 zur Nationalmannschaft."
15 Millionen Euro: Wohin zieht es Wunderkind Roony?
Parallelen wolle Franzen nicht zwingend ziehen. "Das ist nicht fair", betonte er. Roony habe "aber sehr großes Potenzial. Er macht jeden Tag die richtigen Dinge, deshalb ist er schon so weit gekommen."
Seinen namhaften Vorgängern hat Roony zumindest in Sachen Juniorennationalmannschaft bereits etwas voraus. Nun könnte er ihnen auf Vereinsebene folgen.
Dafür müssten die Interessenten allerdings wohl 15 Millionen Euro auf den Tisch legen. Kein Schnäppchenpreis für einen 16-Jährigen. Doch Kopenhagen ist sich Roonys Talent durchaus bewusst und hat kein Interesse daran, ihn kampflos abzugeben.
"Es ist nicht die Absicht, dass sie [Kopenhagens junge Spieler, d. Red.] nur für ein paar Spiele hier sind und dann weiterziehen", sagte Thorup Tipsbladet nach Roonys schlagzeilenträchtigem Debüt. "Sie sollen am besten noch ein paar Jahre hier bleiben und dem FCK zu guten Ergebnissen verhelfen."
Auf lange Sicht wird dies allerdings vermutlich ein unerfüllter Wunsch bleiben.