Breel Embolo erwartet nach seinem nächtlichen Ausflug nach Essen in Corona-Zeiten eine Strafe durch Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Für Trainer Marco Rose ist das Thema vorerst erledigt.
Sein nächtlicher Ausflug nach Essen in Corona-Zeiten hat für Breel Embolo auch vereinsintern ein Nachspiel. Den Schweizer Nationalspieler erwartet eine Strafe durch Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Das bestätigte Mediendirektor Markus Aretz dem SID. "Wenn Max Eberl wieder da ist, wird das besprochen werden", sagte Aretz. Sportdirektor Eberl hat sich im Januar eine Auszeit genommen. Seine Rückkehr wird zum 1. Februar erwartet.
Laut Bild-Zeitung soll die Geldstrafe für Embolo höher sein als die von Marcus Thuram. Der Franzose musste nach seiner widerlichen Spuckattacke im Spiel gegen Hoffenheim 150.000 Euro zahlen.
Von einer Sanktion gegen seinen Mitspieler geht auch Lars Stindl aus. "Er wird sicher seine Strafe bekommen", hatte der Kapitän bereits nach dem 4:2 (2:2)-Spektakel zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund erklärt.
Die Polizei Essen ist derweil weiter davon überzeugt, dass Embolo am vergangenen Wochenende Gast einer in Corona-Zeiten illegalen Party am Baldeneysee war. Embolo bestreitet das weiterhin. Nach seiner Aussage sei er nur nach Essen gefahren, um bei einem Freund Basketball zu schauen. "Das geht in der aktuellen Pandemie-Lage nicht", sagte Stindl und bezeichnete Embolos Verhalten "als Fehler". Alles andere seien "Vermutungen".
Fall Embolo: Sollte eine Spende den Eklat aus der Welt schaffen?
Die Polizei Essen geht davon aus, dass Embolo beim Eintreffen der Ordnungshüter über ein Dach in eine angrenzende Wohnung floh. "Wir nehmen ihm glaubhaft ab, dass er nicht Teil einer Party war", betonte Trainer Marco Rose nach dem Sieg gegen den BVB erneut. Für Rose ist das Thema damit zumindest vorerst erledigt. "Wir haben mehrfach geredet. Mir muss er nichts mehr erklären", sagte Rose. Auch in der Mannschaft war der Vorfall "Thema in diesen Tagen", bestätigte Stindl.
Embolo war gegen den BVB nach seiner Rückkehr in den Kader in der 70. Minute eingewechselt worden und hätte fast noch das fünfte Tor der Gastgeber erzielt. Für das Spiel gegen Werder Bremen (1:0) am vergangenen Dienstag war er vorsorglich wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung aus dem Aufgebot gestrichen worden. Nach negativen Coronatests nahm der 23-Jährige am Mittwoch das Training wieder auf.
Ob sein Ausflug noch weitere Folgen haben wird, ist offen. Unter Druck geriet Embolo auch dadurch, dass eine Person aus seinem Umfeld offenbar versucht hat, den Corona-Eklat mit einer Spende aus der Welt zu schaffen. Aus "dem befreundeten Umfeld von Breel Embolo" sei eine "Kontaktaufnahme" zum Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) erfolgt, hatte Pressesprecherin Silke Lenz dem SID bestätigt. Inwiefern dies Absicht oder Wunsch von Embolo gewesen sei, könne sie aber nicht sagen.
Der Bekannte von Embolo wollte einen Termin bei Kufen erhalten, um eine Summe für einen karitativen Zweck zu spenden. "Das ist angesprochen worden", sagte Lenz dem SID. Es habe aber "kein Treffen stattgefunden", und es stehe auch "kein Treffen an".