Losfee Luis Figo hat entschieden: Im Viertelfinale der Champions League kommt es zum spanischen Duell zwischen dem FC Barcelona und Atletico Madrid und der Neuauflage des 1999er-Endspiels zwischen dem FC Bayern und Manchester United. Real Madrid erwartet Borussia Dortmund, Paris St. Germain trifft auf den FC Chelsea. Die Stimmen, die Chancen, die Personallage.
FC Barcelona - Atletico Madrid (Hinspiel 1. April/Rückspiel 9. April)
Andoni Zubizarreta (Sportdirektor Barcelona): "Jeder Gegner wäre kompliziert geworden, Atletico Madrid ist eine der stärksten Mannschaften Europas."
Gabi (Kapitän Atletico): "Angesichts der Statistiken aus den letzten fünf Jahren ist Barcelona für mich der klare Favorit."
Das einzige nationale Duell in der Runde der letzten Acht findet zwischen Barca und Atletico statt. Die Favoritenrolle liegt bei den Katalanen, die 2011 zuletzt den Henkelpott gewannen und in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Halbfinale scheiterten. In La Liga liegen die Rojiblancos und die Blaugrana aber nahezu gleichauf - Atletico rangiert mit einem Zähler mehr und dem besseren Torverhältnis sogar vor Barca auf Platz zwei.
Zudem dürfen die unter Diego Simeone den erfolgreichsten Fußball seit Jahren spielenden Hauptstädter das Rückspiel im heimischen Vicente Calderon bestreiten. Die Statistik allerdings spricht für Barca. Die letzte Niederlage gegen die Colchoneros datiert aus dem Februar 2010. Die meisten der folgenden Duelle gingen teils klar an die Katalanen.
Rechtzeitig zum Saisonendspurt kann sich Barca wieder auf Lionel Messi verlassen: Der Argentinier ist in Topform, knackte zuletzt mit jetzt 371 Treffern den fast 90 Jahre währenden Barca-Torrekord von Paulino Alcantara und netzte im Achtelfinale gegen Man City sowohl im Hin- als auch im Rückspiel.
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Manchester United - Bayern München (Hinspiel 1. April/Rückspiel 9. April)
David Moyes (Trainer Manchester): "Wir haben es ins Viertelfinale geschafft und wollen nun natürlich auch ins Halbfinale einziehen."
Philipp Lahm (Kapitän FC Bayern): "Wir sind der Titelverteidiger und immer noch einer der großen Favoriten in der Champions League. Wir dürfen uns aber nicht blenden lassen von Manchesters Platzierung in der Liga."
Dante (Innenverteidiger FC Bayern): "Robin van Persie ist ein Weltklassestürmer, aber wir müssen keine Angst vor Manchester haben. Wir sind bereit. Wir müssen in Manchester von der ersten Minute an da sein."
Ein Viertelfinale, für das ausschließlich die Gruppenersten qualifiziert sind, kennt keine Freilose. Trotzdem dürften die Offiziellen der Bayern beim Namen Manchester United ein wenig aufgeatmet haben. Die Red Devils sind von der Form her am schwächsten einzuschätzen und qualifizierten sich nur durch einen Kraftakt gegen Piräus für die Runde der letzten Acht.
Die Bayern indes sind ein großer, wenn nicht der große Favorit auf den Titel. Die Form in der Liga ist beängstigend, auch in der Königsklasse konnte niemand dem Titelverteidiger bislang wirksam Paroli bieten. Selbst das Trauma von Barcelona 1999, das von den Engländern im Vorfeld bemüht werden dürfte, wird für die Münchner keine Rolle spielen.
Viel wird beim englischen Rekordmeister angesichts wiederholter defensiver Unzulänglichkeiten vom Prunkstück Angriff um Wayne Rooney abhängen. Der tritt allerdings deutlich geschwächt gegen die Bayern an. Piräus-Held Robin van Persie zog sich im Achtelfinale eine Verstauchung des Kniegelenks zu und wird United in beiden Viertelfinalspielen fehlen.
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Real Madrid - Borussia Dortmund (Hinspiel 2. April/Rückspiel 8. April)
Michael Zorc (Sportdirektor BVB): "Madrid ist im Vergleich zur letzten Saison noch stärker geworden, auch personell. Aber vielleicht sind in den Hinterköpfen der Spieler noch die Duelle in der vergangenen Saison."
Carlo Ancelotti (Trainer Madrid): "Dortmund ist eine Mannschaft mit viel Qualität, einer guten Organisation, vor allem defensiv, und einer guten Spielanlage. Um zu gewinnen, brauchen wir Mut und Charakter."
Wiedersehen macht Freude - oder doch nicht? Der BVB bekommt es wie in der vorigen Saison mit Real Madrid zu tun. 2:1 und 2:2 hieß es für die Dortmunder in der Gruppenphase, im Halbfinale legte der BVB mit einem grandiosen 4:1 den Grundstein für den Finaleinzug. Doch das Real Madrid von 2014 ist ein anderes als das von 2013.
Der Klub hat sich neu aufgestellt und mit Carlo Ancelotti einen Trainer, der das Team zu formen und zu führen weiß - die Madrilenen sind ein mehr als ernstzunehmender Titelkandidat. Auf der Jagd nach dem sehnsüchtig erwarteten zehnten Landesmeistertitel - "La Decima" - tut sich besonders Superstar Cristiano Ronaldo vor. Der Portugiese ist mit sagenhaften 13 Toren in sieben CL-Spielen auf Rekordkurs.
Der BVB plagt sich in dieser Saison dagegen mit schwankenden Leistungen, die auch der Verletzungsmisere geschuldet sind. Gündogan, Piszczek, Blaszczykowski, Subotic, Hummels, Bender, Schmezer - die Liste der Profis, die verletzt sind oder waren ist lang. Dementsprechend hoch ist der Einzug ins Viertelfinale zu würdigen.
Dort muss der BVB zumindest im Hinspiel allerdings ausgerechnet auf Topstürmer Robert Lewandowski verzichten. Der Pole, im letzten Jahr Vierfach-Torschütze gegen Real, fehlt gelbgesperrt. Vertreter Julian Schieber ist den Nachweis seiner Klasse weiter schuldig.
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Paris St. Germain - FC Chelsea (Hinspiel 2. April/Rückspiel 8. April)
Laurent Blanc (Trainer Paris): "Das Rückspiel zuhause bestreiten zu dürfen, ist ein kleiner Vorteil für Chelsea. Deshalb müssen wir mit unserer Leistung im Parc des Princes den Unterschied machen, indem wir solide stehen und Tore schießen."
Ron Gourlay (Vorstandsboss Chelsea): "Wir werden Paris St. Germain mit größtem Respekt behandeln und hoffentlich von dort etwas mitnehmen, um an der Stamford Bridge alles klar zu machen."
Das Duell der Geheimfavoriten. Nicht wenige Experten haben vor der Saison die aufstrebenden Pariser und die Londoner mit dem alten neuen Startrainer Jose Mourinho als potenzielle Titelkandidaten gehandelt. Nun wird sich zeigen, wer von beiden den entscheidenden Schritt weiter in der Entwicklung ist - die in der Offensive Weltklasse verkörpernden Franzosen oder die Defensivspezialisten von der Insel.
PSG spazierte regelrecht durch die Gruppenphase ins Achtelfinale, wo Bayer Leverkusen klar das Nachsehen hatte. X-Faktor beim Ligue-1-Spitzenreiter ist Zlatan Ibrahimovic, der bislang lediglich drei Treffer weniger auf dem Konto hat als Ronaldo und sich in der Form seines Lebens befindet. Generell wirkt der Kader homogener als im letzten Jahr, als man nur knapp dem FC Barcelona im Viertelfinale unterlag.
Chelsea hat unter Mourinho seinerseits eine Transformation durchgemacht. Hinten stehen die Blues wie ein Bollwerk. In der Liga gab es letztmals im Dezember mehr als ein Gegentor - eine Taktik, mit der sich Chelsea auf Platz eins vorgearbeitet hat. Mourinho kann sich auf seine alten Gefolgsleute verlassen, die schon beim letzten Duell mit PSG vor fast zehn Jahren dabei waren. Petr Cech, John Terry und Frank Lampard standen damals in der Startelf.
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