Christian Heidel vom FC Schalke 04 sieht Borussia Dortmund noch immer in weiter Ferne. Der Erzrivale habe sich in den letzten Jahren einen großen Vorsprung erarbeitet, der aber durch nachhaltige Arbeit und wenige Fehler auch wieder aufgeholt werden könne.
Das "Momentum" herausgerechnet, so Heidel, wäre Dortmund noch immer weit entfernt: "Im Moment sind wir wirtschaftlich Lichtjahre auseinander angesichts der erfolgreichen Jahre des BVB in der Champions League." Erst "mittelfristig" sei es der Anspruch, mit dem BVB gleichzuziehen.
Dafür setzt Heidel unter anderem auf Trainer Tedesco. "Ich glaubte, dass diese Mannschaft einen Trainer braucht, der die Priorität auf den taktischen Bereich legt", sagte Heidel. Schon nach dem ersten Gespräch hatte ich eine innere Entscheidung getroffen."
BVB mit Bauschmerzen ins Derby
All zu euphorisch will der 54-Jährige aber trotz der positiven sportlichen Entwicklung aber noch nicht werden. S04 steht nach elf Spieltagen mit 20 Punkten auf dem vierten Rang der Bundesliga. "Ich denke weniger in Tabellenplätzen", sagte Heidel im Interview mit dem kicker.
Nach der Länderspielpause wartet erst ein Heimspiel gegen den Hamburger SV, dann das Derby mit Borussia Dortmund: "Ich glaube, dass der BVB in diesem Jahr mit mehr Bauchschmerzen in das Spiel geht als in den Jahren zuvor."
Heidel hofft auf Goretzka
Neben Tedesco soll auch Leon Goretzka weiter eine tragende Rolle spielen auf Schalke. Der Nationalspieler steht im Fokus des FC Bayern und des FC Barcelona, sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. "Ich weiß, dass er sehr große Stücke auf den Trainer hält und merkt, dass Schalke 04 mit Tedesco besser wird", sagte Heidel.
Er habe Goretzka dazu geraten, "Mister Schalke" zu werden und mit diesem Status eines Tages zu gehen. Denn, so merkte der Sportdirektor an: "Bei einem europäischen Top-Klub müsste auch Leon sich wahrscheinlich erst mal einreihen."
Kontakt zu Fans versäumt
Gerade bei den königsblauen Fans genießt Goretzka ein hohes Standing. Das gilt nur bedingt für Heidel selbst, der zu seinem Start in Gelsenkirchen noch als Identifikationsschänder bezeichnet wurde: "Das war nicht angenehm."
Im Nachhinein gab Heidel aber zu, "dass ich es im ersten Jahr ein wenig versäumt habe, schnell einen Draht aufzubauen, insbesondere zu der aktiven Fanszene in der Nordkurve. Ich muss da ehrlich sein, dass unsere sportliche Situation eine Rolle gespielt hat. Das war aber ein Fehler, insbesondere weil die Unterstützung ja immer da war. Das will und werde ich besser machen."