Der designierte Präsident des FC Bayern München Herbert Hainer hat Uli Hoeneß in den höchsten Tönen gelobt. Außerdem sprach er über die langjährige Freundschaft zu seinem Amtsvorgänger.
"Ein Mensch, der so viel macht, wie Uli Hoeneß, der macht natürlich auch den einen oder anderen Fehler", sagte Hainer im Interview mit fcbayern.tv und nahm damit Bezug auf Hoeneß' Steuerhinterziehung, für die dieser 2014 ins Gefängnis kam.
Man müsse die Lebensleistung des 67-Jährigen gegen die Straftat aufwiegen, stellte Hainer klar: "Bei dem, was er Positives für den Verein und die Gesellschaft getan hat, darf man ihm auch mal eine Verfehlung zugestehen. Zumal er seine Strafe verbüßt hat."
Hoeneß verzichtete nach dem Urteilsspruch - angesetzt waren ursprünglich dreieinhalb Jahre Haftstrafe - auf eine Berufung. "Ich fand das unheimlich toll, dass er direkt nach dem Prozess gesagt, dass er für den Fehler die Verantwortung trägt und dafür einsteht", sagte Hainer: "Das zeigt auch eine Geisteshaltung. Das ist bewundernswert und hat mir imponiert."
Hainer, der seit 2002 Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern ist und von 2001 bis 2016 Vorstandsvorsitzender der Adidas AG war, lobte Hoeneß zudem als guten Freund. "Als meine Tochter gestorben ist, war Uli der Erste, der angerufen und seine Hilfe angeboten hat. Das ist wirkliche Freundschaft." Er selbst wollte Hoeneß im Gegenzug im Gefängnis "besuchen und Zuspruch geben, sobald es die Möglichkeit gab".
Hoeneß wird am 15. November sein Präsidentenamt beim deutschen Rekordmeister abgeben. "Er ist dann aber ja nicht aus der Welt. Er wird immer noch der allergrößte Fan des Vereins sein", erklärte Nachfolger Hainer und verriet, dass er Hoeneß immer einbinden werde, wenn dieser es wünsche.