Der FC Chelsea hat die Tür zu seinem ersten Halbfinaleinzug in der Champions League seit sieben Jahren weit aufgestoßen. Im Viertelfinal-Hinspiel in Sevilla gewann die Mannschaft von Teammanager Thomas Tuchel trotz einer keineswegs souveränen Vorstellung beim nominellen Gastgeber FC Porto mit 2:0 (1:0).
Mason Mount (32.) und Ben Chilwell (85.) erzielten die Tore für die Blues, bei denen die Nationalspieler Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger in der Startelf standen. Das Rückspiel an identischer Stelle steigt am kommenden Dienstag. Der Sieger bekommt es in der Vorschlussrunde mit dem Gewinner des Duells zwischen Rekordsieger Real Madrid und dem FC Liverpool (Hinspiel 3:1) zu tun.
Nach der überraschenden 2:5-Pleite am Samstag in der Premier League gegen West Bromwich Albion hatte Tuchel an seine Spieler appelliert, "nicht den Kopf zu verlieren". Die erste Niederlage im 15. Spiel unter dem deutschen Coach hing den Londonern aber noch in den Kleidern.
Porto, Königsklassen-Gewinner von 2004, zeigte vom Anpfiff weg erfrischenden Fußball und ließ Chelsea zunächst kaum zur Entfaltung kommen. Tuchel haderte gut hörbar im leeren Estadio Estadio Ramon Sanchez Pizjuan, ließ sich immer wieder in seinen gepolsterten Trainersitz sacken - und staunte, als seine Mannschaft mit dem ersten guten Angriff und dem ersten Schuss auf das Tor des Gegners in Führung ging.
Dazu reichte ein schöner Pass von Jorginho in die Schnittstelle der Abwehr, Mount nahm den Ball an, drehte sich in einer fließenden Bewegung und traf trocken ins lange Eck.
DFB-Duo nach 65 Minuten ausgewechselt
Die drei Deutschen blieben lange blass, der zuletzt immer wieder kritisierte Werner köpfte in der 47. Minute über das Tor. Havertz, im Angriffszentrum aufgeboten, hatte nach einer Stunde eine auffällige Szene auf Zuspiel des Ex-Leipzigers Werner - allerdings stand dieser im Abseits. Das Duo wurde nach 65 Minuten ausgewechselt.
Porto, das im Achtelfinale Juventus Turin und Superstar Cristiano Ronaldo in zwei engen Spielen den Zahn gezogen hatte, blieb aber dran und kam gegen den anfälligen Chelsea-Defensivverband immer wieder zu Gelegenheiten. Chelsea aber konterte: Der für Werner eingewechselte Ex-Dortmunder Christian Pulisic traf die Latte (84.), kurz darauf schlug Chilwell zu.