Die Bayern zittern sich gegen Bremen und Schalke in Frankfurt eine Runde weiter, Köln verschafft seinem neuen Trainer Frank Schaefer ein gelungenes Debüt. Koblenz und Cottbus sorgen für Überraschungen, während es sich Fürth und Augsburg einmal mehr so richtig gaben.
SC Victoria Hamburg - VfL Wolfsburg 1:3 (0:1)
Tore: 0:1 Pekarik (17.), 0:2 Josue (52.), 0:3 Schäfer (55.), 1:3 Rahn (71.)
Ballbesitz: 29:71 Torschüsse: 4:21 Ecken:0:4
Mit einer glanzlosen aber dennoch souveränen Vorstellung sicherten sich die Wölfe verdient den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Vor 8730 Zuschauern im Millerntor tat sich die Truppe von Steve McClaren zunächst schwer, die leidenschaftlich verteidigenden Gastgeber in Bedrängnis zu bringen.
Rechtsverteidiger Peter Pekarik brach dann in Minute 17 den Bann und brachte die Wolfsburger per Kopf in Führung. In der zweiten Hälfte legte der VfL dann eine Schippe drauf und setzte den inzwischen kräftemäßig überforderten Oberligisten konsequenter unter Druck.
Die Folge: Innerhalb von drei Minuten entschieden Josue (52.) und Schäfer (55.) die Partie zugunsten der Gäste. Für den Hamburger Traditionsverein rechte es am Ende nur zum Ehrentreffer durch Rahn.
Spieler des Spiels: Josue (VfL Wolfsburg)
TuS Koblenz - Hertha BSC 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Stahl (60.), 2:0 Steegmann (71., Elfmeter), 2:1 Ramos (88.)
Ballbesitz: 42:58 Torschüsse: 16:11 Ecken: 8:5
Dicke Überraschung am Stadion Oberwerth! Der Drittligist eliminiert die Übermannschaft der zweiten Liga - und das völlig verdient.
Michael Stahl (60.) mit einer Bogenlampe aus der eigenen Hälfte brachte die Gastgeber in Führung, bevor Marcus Steegmann (71.) mit einem Foulelfmeter zum 2:0 gegen traf. Am Ende kassierten die Gäste in Koblenz mit 1:2 (0:0) ihre erste Pflichtspiel-Niederlage in der laufenden Saison.
Zu allem Überfluss sah der sichtlich frustrierte Berliner Raffael (81.) nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. In Unterzahl konnte Adrian Ramos in der 88. Minute für die Hertha noch verkürzen. Am Ende hätte Koblenz sogar noch höher gewinnen können.
Spieler des Spiels: Michael Stahl (TuS Koblenz)
Greuther Fürth - FC Augsburg 2:4 n.V. (1:0, 1:1)
Tore: Onuegbu (43.), 1:1 Thurk (79.), 1:2 Rafael (98.), 2:2 Sararer (108.), 2:3 Rafael (111.), 2:4 Thurk (120.)
Ballbesitz: 50:50 Torschüsse: 18:19 Ecken: 6:5
Einen echten Krimi und Tore satt sahen die Fans im Ronhof - und am Ende mit dem FCA auch einen verdienten Sieger.
In der ersten Halbzeit brachten die Gäste aber keinen Fuß auf den Boden. Fürth diktierte das Geschehen und ging kurz vor der Pause nach einem blitzsauberen Angriff in Führung. Erst nach dem Wechsel kam Augsburg auf, der agile Thurk scheiterte aber erst an Keeper Grün, später an der Latte.
Elf Minuten vor dem Ende krönte er aber ein famoses Solo mit dem verdienten Ausgleich, der den FCA in die Verlängerung brachte. Die hatte es dann in sich: Fürth gingen die Kräfte aus, Augsburg spielte es zunächst clever. Nach Rafaels Tor vergaben die Gäste bei ihren Kontern die Vorentscheidung und wurden von Sararer bestraft.
Aber nur 180 Sekunden später nutzte erneut Rafael eine Unachtsamkeit der müden Fürther Deckung. Thurks 2:4 nach einem Konter machte in der Schlussminute dann endgültig den Sack zu.
Spieler des Spiels: Michael Thurk (FC Augsburg)
1. FC Köln - 1860 München 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 Lanig (58.), 2:0 Novakovic (79.), 3:0 Podolski (83.)
Ballbesitz: 52:48 Torschüsse: 13:18 Ecken: 5:4
Die 25.000 Zuschauer im ungewohnt leeren Kölner Stadion bekamen in der ersten Hälfte viel Leerlauf geboten. Das Spiel verlief ausgeglichen, Höhepunkte waren Mangelware. Beide Mannschaften hatten jedoch eine Großchance. Die Kölner durch Lanig, der mit einem wuchtigen Schuss die Querlatte traf und die Sechsziger ihrerseits durch Benjamin Lauth, der allerdings völlig freistehend am stark reagierenden Varvodic scheiterte.
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Spielgeschehen. Zunächst hatten die Löwen die Überhand, doch nach einer Podolski-Ecke machte Kölns Lanig mit der linken Schulter die zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung. Dies gab den Kölnern neuen Schwung. Der bis dahin unsichtbare Podolski drehte auf und bereitete das 2:0 durch Novakovic mit einem wunderschönen Solo gegen drei Münchner mustergültig vor.
Für die Entscheidung sorgte Kölns Star, der sich wenig später noch mit den 1860-Fans anlegte und dafür die Gelbe Karte kassierte, nach schönem Clemens-Pass dann selbst. Die stark kämpfenden Münchner hatten am Ende nichts mehr entgegenzusetzen.
Spieler des Spiels: Martin Lanig (1. FC Köln)
Teil 2: Bayern und Schalke mit Glück, Cottbus frech
Energie Cottbus - SC Freiburg 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Kruska (38., Elfmeter), 1:1 Cisse (67.), 2:1 Jula (81.)
Ballbesitz: 45:55 Torschüsse: 15:14 Ecken: 6:6
Die nächste Überraschung schaffte COttbus - allerdings gegen stark ersatzgeschwächte Freiburger. Deren Trainer Dutt hatte lediglich 14 gesunde Spieler auf die Reise mit in die Lausitz genommen.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fanden beide Mannschaften vor 8050 Zuschauern schwer ins Spiel. Erst ein berechtiger Elfmeter von Kruska belohnte die besseren Gastgeber.
Wie aus dem Nichts kam Freiburg nach der Pause zum Ausgleich durch Cisse. Den verdienten Siegtreffer erzielten aber die Gastgeber durch Jula kurz vor Schluss.
Spieler des Spiels: Daniel Adlung (Energie Cottbus)
FSV Frankfurt - Schalke 04 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Jurado (12.)
Ballbesitz: 49:51 Torschüsse: 7:7 Ecken: 4:8
"Es muss ein Klassenunterschied deutlich werden", hatte Magath vor dem Spiel gefordert. Diesem Wunsch kamen seine Spieler allerdings nicht nach. Zunächst hatten die Knappen die Partie zwar im Griff, doch das Übergewicht, dass vor allem auf den Außenbahnen erarbeitet wurde, nutzten sie nicht konsequent. Dazu waren die Flanken zu schwach und es resultierte zu wenig Torgefahr.
Kein Wunder also, dass der quirlige Jurado die frühe Führung nach einer Pirouette knapp 25 Meter vor dem Tor per Distanzschuss ganz allein besorgen musste.
Weil die Gäste es aber versäumten, nachzulegen, und Huntelaar bei den starken Innenverteidigern Heitmeier und Schlicke weitgehend abgemeldet war, blieb der FSV im Spiel und erarbeitete sich zu Beginn des zweiten Durchgangs sogar einige Vorteile.
Letztlich muss der Champions-League-Teilnehmer von Glück sprechen, dass Wunderlich (75.) und Bouhaddouz (93.) ihre hundertprozentigen Chancen nicht nutzten.
Spieler des Spiels: Marc Heitmeier (FSV Frankfurt)
1. FC Kaiserslautern - Arminia Bielefeld 3:0 (2:0)
Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Lakic (11., 42., 48.)
Ballbesitz: 73:27 Torschüsse: 13:5 Ecken: 4:0
Der Krisengipfel der 2. Hauptrunde stieg auf dem Betzenberg. Lautern lief mit dem schweren Gepäck von fünf Niederlagen aus den letzten fünf Ligaspielen auf, Bielefeld reiste als Schlusslicht der 2. Liga ins Fritz-Walter-Stadion.
So sollte die Partie für beide ein erster Schritt der Besserung werden. Was auf dem Rasen aber folgte, war ein Sommerkick im kalten Herbst. Bielefeld igelte sich vom Anpfiff weg in der eigenen Hälfte ein und machte die Räume eng. Lautern hatte zunächst kein Mittel dagegen.
So mussten Standards herhalten. Lakic brachte den FCK nach einem Tiffert-Freistoß per Kopf mit 1:0 in Front (11.), die gleiche Konstellation sorgte auch für die frühe Vorentscheidung. Eckball Tiffert, Kopfball Lakic, 2:0 (42.).
Unerklärlich blieb, wie viel Platz der Torjäger jeweils hatte. Kurz nach dem Pausentee krönte sich Lakic mit seinem dritten Treffer (48.) endgültig zum Mann des Tages. Bielefeld zeigte kein Aufbäumen mehr und ergab sich seinem Schicksal. Nicht unbedingt ein Treuebeweis für den wackeligen Trainer Ziege...
Spieler des Spiels: Srdjan Lakic (1. FC Kaiserslautern)
Bayern München - Werder Bremen 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Pizarro (2.), 1:1 Schweinsteiger (27.), 2:1 Schweinsteiger (74.)
Ballbesitz: 63:37 Torschüsse: 10:8 Ecken: 6:3
Die Daten sprechen eindeutig für die Bayern - und trotzdem hätten sich die Münchener nicht beschweren können, wenn jetzt im Pokal schon Schluss wäre. Der Rekordmeister war in der ersten Halbzeit gegen viel zu passive Bremer leicht besser.
Nach dem Wechsel zunächst dasselbe Bild, bis Bremen so ab der 60. Minute wie wild aufdrehte. Chancen im Minutentakt wurden vergeben, ein eigentlich reguläres Tor durch Prödl zurückgepfiffen, Arnautovic traf nur die Latte.
So kam es, wie es oft kommt: Schweinsteiger nutzte den zweiten Torschuss der Gastgeber in der zweiten Halbzeit mit einem fulminanten Schuss aus 25 Metern ins Kreuzeck zum Siegtreffer. Bremen konnte danach nicht mehr zulegen, die Bayern beliben auch im achten Pokalspiel unter Trainer van Gaal siegreich.
Spieler des Spiels: Bastian Schweinsteiger (FC Bayern)
Die 2. Runde im DFB-Pokal im Überblick
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