Der FC Liverpool ist mit einem Dämpfer in die neue Premier-League-Saison gestartet. Jürgen Klopp war angefressen. Zudem musste Mittelfeld-Star Thiago Alcantara angeschlagen ausgewechselt werden.
Den ersten Nackenschlag der neuen Saison konnte Jürgen Klopp nur mit reichlich Frust und Selbstkritik verdauen. "Das waren nicht wir heute. Ich bin froh über die Strafe, die wir bekommen haben", sagte der Teammanager des FC Liverpool nach dem misslungenen Auftakt beim Aufsteiger FC Fulham (2:2) - bei dem seine Mannschaft "nicht mehr als einen Punkt verdient" hatte.
Zu allem Überfluss musste auch noch Thiago angeschlagen ausgewechselt werden. Unmittelbar nach Abpfiff befürchtete Klopp einen Muskelfaserriss im Oberschenkel, eine genaue Diagnose stand zunächst noch aus. Als "natürlich nicht gut" bezeichnete Klopp diese mögliche Hiobsbotschaft. "Das ist keine gute Situation, das gefällt mir überhaupt nicht", meinte der Reds-Coach mit Blick auf die angespannte Personalsituation im Mittelfeld. "Wir müssen schauen wie wir darauf reagieren, aber wir werden sicher nicht panisch." Weitere Transfers schloss er diesbezüglich aus: "Ein Transfer muss jetzt und auf lange Sicht Sinn machen. Wir haben noch genug Mittelfeldspieler."
Mit Blick auf das Spiel stellte Klopp angefressen fest: "Das Beste an dem Spiel war das Ergebnis." Denn nach zweimaligem Rückstand nahmen die Reds immerhin einen Zähler aus dem altehrwürdigen Craven Cottage mit. Doch bereits in der letzten Saison hatten die vielen Unentschieden den Reds den Premier-League-Titel gekostet. "Wir haben nicht gespielt, wie wir sollten - und das frustriert mich so", sagte Klopp.
"No Mane, no Party", schrieben enttäuschte LFC-Fans in den Sozialen Netzwerken - auch wenn Neuzugang Darwin Nunez Hoffnung auf einen ebenbürtigen Ersatz für den zum FC Bayern abgewanderten Senegalesen macht. Mit einem Treffer und einer Vorlage rettete der Uruguayer den Vizemeister vor einer Blamage beim frechen Aufsteiger. "Wenn du nicht das zeigst, was du kannst, wirst du in der Premier League sofort bestraft", sagte Kapitän Jordan Henderson, der in der Nachspielzeit (90.+4) noch die Chance auf den Siegtreffer hatte, aber nur die Latte traf.
FC Liverpool: Euphorie nach Supercup-Sieg verflogen
Eine Woche nach dem Supercup-Triumph gegen Dauerrivale und Meister Manchester City ist die Euphorie in Liverpool bereits wieder dahin, der schnelle Ausrutscher schmerzt. In der vergangenen Premier-League-Saison waren acht Remis eins zu viel - und City holte mit einem Zähler Vorsprung den Titel.
Gegen Fulham hätte sein Team das Spiel gewinnen können, sagte Klopp, aber "das wäre heute zu viel gewesen". Es habe sich "einfach nicht gut angefühlt".
Trotzdem versuchte Klopp noch das Beste aus dem Auftritt seiner Mannschaft herauszuziehen. "Wenn wir heute gewonnen hätten und nichts lernen, ist das viel schlimmer als ein Unentschieden, aus dem wir die richtigen Schlüsse ziehen", betonte Klopp, der dem starken Aufsteiger Respekt zollte: "Wir haben heute zwei Punkte verloren. Aber Fulham auch."