Der Fußball-Weltverband FIFA will mit neuen Maßnahmen die Vereinbarkeit zwischen Mutterschaft und Profisport stärken. Das FIFA-Council einigte sich einstimmig auf eine Reihe von Änderungen zum Schutz von Spielerinnen und Trainerinnen, die am 1. Juni in Kraft treten werden. Die Anpassungen reichen von einer Erweiterung des Schutzes von Adoptiveltern und nicht-biologischen Müttern bis hin zu erlaubten Pausen bei starker Menstruation.
"Eine Fußballkarriere sollte nicht ausschließen, dass man Mutter ist oder ein Kind großzieht, sie sollte das alles einschließen", sagte die frühere US-Trainerin Jill Ellis, die bei der WM 2023 zur Technischen Studiengruppe des Weltverbands gehört hatte. Die FIFA sei "bestrebt, ein dynamisches Regelwerk einzuführen, das solide ist und den wachsenden Bedürfnissen von Spielerinnen und Trainerinnen gerecht wird", ergänzte Emilio Garcia Silvero, Chief Legal and Compliance Officer der FIFA.
So erhalten etwa Adoptiveltern sowie nicht-biologische Mütter einen Urlaubsanspruch. Dazu wurde die Möglichkeit für einen Mutterschaftsurlaub von mindestens 14 Wochen auch auf Trainerinnen ausgeweitet. Spielerinnen haben künftig außerdem Anspruch auf volle Bezahlung, wenn sie aufgrund einer starken Menstruation beim Training oder bei Spielen fehlen.
Dazu werden die Mitgliedsverbände ermutigt, ihren Spielerinnen und Trainerinnen bei internationalen Einsätzen mehr Kontakt zur Familie zu ermöglichen. Beispielsweise hatte sich die frühere Nationalspielerin Melanie Leupolz bei der WM in Australien im Vorjahr um ihren Sohn gekümmert, bei der EM 2022 in England hatte auch Ex-Nationaltorhüterin Almuth Schult ihre Zwillinge dabei.