Eintracht-Sieg rettet Funkel den Job

SPOX
23. Oktober 200812:04
SPOXGetty
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Durch einen Treffer ihres griechischen Torjägers in der Nachspielzeit gewannen die Hessen im Nachholspiel gegen den Karlsruher SC mit 2:1 (0:0) und brachten damit auch ihren Trainer Friedhelm Funkel erst einmal aus der Schusslinie.

Erst sechs Minuten vor dem Ende hatte Benjamin Köhler vor 47 000 Zuschauern die KSC-Führung durch Maik Franz (82.) ausgeglichen. Durch den Erfolg verließ die Eintracht die Abstiegsplätze.

Vor der Partie am Samstag bei Energie Cottbus muss der 54 Jahre alte Funkel als dienstältester Coach der ersten Liga wohl nicht mehr um seinen Job bangen.

Bruchhagen erleichtert

Heribert Bruchhagen fiel ein Stein vom Herzen. "Es war ein aufregendes Spiel, wie ich es noch nie erlebt habe. Wir haben mit Moral und Willen das Spiel gedreht. Das fand ich ganz toll", sagte der Vorstandsvorsitzende der Eintracht.

"Wir haben Teamgeist bewiesen, gekämpft bis zum Umfallen und sind belohnt worden. Durch den Sieg hat die Mannschaft wieder Auftrieb bekommen. Wir leben noch, mit Friedhelm Funkel", sagte Abwehrspieler Patrick Ochs.

Und Torschütze Amanatidis ergänzte: "Wir haben so einen Sieg gebraucht."

Amanatidis nur auf der Bank

Funkel hatte entgegen seiner Ankündigungen Kapitän Amanatidis zunächst auf der Bank gelassen, weil er immer noch unter Kniebeschwerden litt.

Dafür durfte sein griechischer Landsmann Nikos Liberopoulos ebenso von Anfang ran wie erstmals Ümit Korkmaz auf der Außenbahn.

Der zuletzt gesperrte Chris kehrte in die Innenverteidigung zurück. Beim KSC bestand Spielführer Franz (Fersenverletzung) den Härtetest kurz vor dem Anpfiff.

Kaum Chancen in Hälfte eins

Beide Mannschaften zeigten von Anfang an, warum sie nicht zur Elite der Liga gehören: Über die gesamten ersten 45 Minuten versuchten sowohl die Eintracht als auch der KSC vergebens, irgendwie ins Spiel zu kommen.

Doch weder Köhler als Antreiber bei den Gastgebern noch Antonio da Silva auf der Gegenseite schafften es, die Fäden in die Hand zu nehmen.

Nur selten gelang es beiden Teams, den Ball mal über mehrere Stationen laufen zu lassen; Flanken landeten mit unschöner Regelmäßigkeit beim Gegner.

Ein Warnschuss von Liberopoulos (17.) am Tor vorbei war die einzige Ausbeute der Eintracht bis zur Pause, vom Ein-Mann-Sturm des KSC mit Joshua Kennedy war überhaupt nichts zu sehen. Bereits nach einer knappen halben Stunde mussten sich die Hessen erste Pfiffe anhören.

Turbulente Schlussphase

SPOXSPOXNach einer guten Stunde kam bei den Frankfurtern Amanatidis, doch auch nach dem Seitenwechsel ging das Fehlpassfestival weiter. Das Schlusslicht erspielte sich zwar leichte Feldvorteile, hatte aber keine Ideen, um die KSC-Abwehr in Verlegenheit zu bringen.

Mit der Einwechslung der Mittelfeldspieler Christian Timm und Andreas Görlitz versuchte auch Karlsruhes Trainer Edmund Becker, den Druck zu verstärken.

Ein halbwegs gefährlicher Schuss von Liberopoulos (67.) auf Eintracht-Seite und ein Versuch von Bradley Carnell (81.) waren die Ausbeute in einer Begegnung, die erst in den letzten zehn Minuten dank der drei Tore Fahrt aufnahm.

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