Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen hat Trainer Friedhelm Funkel den Rücken gestärkt. Man werde keinen neuen Coach verpflichten, sagte der 60-Jährige.
Trotz der anhaltenden Fan-Kritik hat Vorstandsboss Heribert Bruchhagen vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt eine Entlassung von Trainer Friedhelm Funkel zum Saisonende kategorisch ausgeschlossen.
"Auch wenn es die öffentliche Meinung fordert, werden wir keine neuen Schulden machen und keinen neuen Trainer holen. Wir lassen uns den Verein nicht nehmen, eine Fremdbestimmung kann es nicht geben", sagte der 60-Jährige.
Der Druck der Anhänger auf Funkel wird trotz des 4:1-Erfolges am vergangenen Samstag gegen Borussia Mönchengladbach und des damit fast sicheren Klassenerhalts zunehmend größer.
Auch am vergangenen Samstag hallten wie bei allen Heimspielen zuletzt "Funkel-raus-Rufe" durch die Arena. Nun setzt sich Funkel erstmals gegen die seit Monaten anhaltenden Unmutsäußerungen der Eintracht-Fans zur Wehr.
Funkel: "Ich finde es unglaublich"
"Ich weiß nicht, ob und wie das zu kitten ist. Ich höre natürlich diese Rufe, aber ich beschäftige mich nicht damit. Ich finde es unglaublich, wie niedrig die Hemmschwelle geworden ist, Menschen zu beschimpfen. Das passiert ja auch anderen Kollegen, Ede Becker in Karlsruhe zum Beispiel oder auch Jürgen Klinsmann, der auf Platz zwei steht und aus meiner Sicht noch deutscher Meister wird", sagte Funkel.
Trotz der Tatsache, dass er bei einem Teil der Anhänger nicht wohl gelitten ist, sieht Funkel keinen Grund, seinen zuletzt bis Ende Juni 2010 verlängerten Kontrakt vorzeitig aufzulösen.
"Ich arbeite gerne bei der Eintracht und mit dieser Mannschaft. Und erstaunlich ist doch, dass ich im täglichen Leben in der Stadt keinerlei negative Äußerungen zu hören bekomme. Nicht wenn ich einkaufe, nicht wenn ich in der Fressgass' einen Kaffee trinke, nirgendwo. Eher ist das Gegenteil der Fall, ich bekomme Zustimmung und Aufmunterung", sagte Funkel.
Friedhelm Funkel im Steckbrief