Gegeneinander für die gemeinsame Sache: DFB-Frauen starten in Miniturnier

SID
19. Februar 202112:57
Die Frauen-Nationalmannschaft des DFB trägt am Sonntag ein Länderspiel gegen Belgien aus.getty
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Pandemiegerechte Tests mit Signalwirkung für die WM 2027: Beim Miniturnier unter Nachbarn starten die DFB-Frauen mit dem Duell gegen Belgien ins Länderspieljahr.

Fritz Keller höchstpersönlich gibt sich die Ehre. Mit seinem Sonntagsausflug zum Aachener Tivoli unterstreicht der DFB-Präsident die besondere Bedeutung der Nachbarschaftsduelle zum Jahresauftakt des Frauen-Nationalteams.

"Mit diesem Miniturnier wollen wir Begeisterung entfachen - für den Frauenfußball und für unsere WM-Bewerbung", sagte Keller über das Event unter dem Motto "Three Nations. One Goal". Denn mit diesem Slogan bewirbt sich der DFB gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden um die Frauen-WM 2027: "Ökologisch und ökonomisch sinnvoll in der unmittelbaren Nachbarschaft. Davon versprechen wir uns einen weiteren wichtigen Schub für den Frauen- und Mädchenfußball."

Im Hier und Jetzt, exakt 500 Tage vor Beginn der EM 2022 in England, startet der pandemiegerechte Wettbewerb für die Rekordeuropameisterinnen mit dem Duell gegen Belgien am Sonntag (18.00 Uhr). Drei Tage darauf steht gegen den aktuellen Europameister und WM-Zweiten aus den Niederlanden in Venlo (18.30 Uhr) ein echter Gradmesser für das verjüngte deutsche Team an, das auf dem Weg zurück an die Weltspitze Zeichen setzen will.

EM-Vorbereitung ist oberstes Ziel

Nach der verpassten Olympia-Qualifikation steht 2021 für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ganz im Zeichen der EM-Vorbereitung. Elf Länderspiele sind geplant. "Wir sind auf einem tollen Weg und wollen uns zur Weiterentwicklung mit Topteams messen", sagte die 53-Jährige, die aufgrund der Corona-Reisebeschränkungen auf einige Legionärinnen wie Melanie Leupolz verzichten muss.

Zumindest fünf Tage lang mittendrin, aber noch nicht offiziell dabei, war Almuth Schult. Nach Schulter-OP und Zwillingsgeburt stieß die einstige Nummer eins erstmals seit der WM 2019 wieder zum Team und durfte sich im Trainingslager in Düsseldorf beweisen. Aufgrund mangelnder Spielpraxis muss sich die 30-Jährige aber in der DFB-Auswahl wie beim deutschen Meister VfL Wolfsburg hinten anstellen.

Es geht aber eben nicht nur um sportliche Aspekte. Die im ostbelgischen Eupen aufgewachsene Abwehrspielerin Kathrin Hendrich, die mit ihren beiden Staatsbürgerschaften auch für das Nationalteam des Nachbarlandes hätte spielen können, findet das multi-nationale WM-2027-Projekt "großartig", denn: "Sportlich besteht eine große Rivalität, aber jetzt gibt es etwas Gemeinsames, bei dem sich alle Nationen zusammenschließen und ein tolles Event auf die Beine stellen wollen."

Die Niederlande hatten als Ausrichter und Turniersieger der EM 2017 bereits auf ganzer Linie überzeugt, Belgien hat sich ambitionierte Ziele gesteckt. Sportlich müssen die Red Flames aber noch gehörig zulegen: Im Turnier-Auftaktspiel am Donnerstagabend in Brüssel gegen Oranje kassierten die Gastgeberinnen eine bittere 1:6 (0:1)-Klatsche.