Heiko Scholz bleibt nach den skandalösen Ausschreitungen vom Wochenende Trainer des Oberligisten Lok Leipzig. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt. Auch Co-Trainer Rüdiger Hoppe wird seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 erfüllen.
Darüber hinaus laufen derzeit bereits Verhandlungen über Vertragsverlängerungen. Die Zukunft von Sportdirektor Mario Basler bleibt hingegen offen.
"Natürlich waren Heiko Scholz und Rüdiger Hoppe ob der Ereignisse in Erfurt ebenfalls geschockt. In intensiven Gesprächen haben sie aber sofort klargemacht, dass sie weiter in Probstheida am Ball bleiben und in der kommenden Saison in der Oberliga wieder angreifen wollen", sagte Lok-Vorstandsmitglied René Gruschka: "Beiden ist zudem wichtig, der überwältigenden Mehrheit der Lok-Fans zu signalisieren, dass sie nicht allein sind."
50 der 2200 ansonsten friedlichen Lok-Fans hatten am Sonntag während des Spiels bei Rot-Weiß Erfurt II (0:2) in der 75. Minute den Platz gestürmt und einen Spielabbruch provoziert. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Lok hätte mit einem Sieg Platz drei und damit noch die Regionalliga-Relegation erreichen können. So bleibt der Traditionsklub Oberligist.
Austausch mit Fans gesucht
Um die Vorfälle aufzuarbeiten, wird es am Samstag im Leipziger Bruno-Plache-Stadion ein Fantreffen geben. "Viele Vereinsvertreter werden vor Ort sein und den Austausch mit den Fans suchen", hieß es in einer Mitteilung:
"Tausende Fans, unzählige ehrenamtliche Helfer und Anhänger auf der ganzen Welt lassen sich nicht von Kriminellen zurückdrängen." Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die Nachfolge von Lok-Präsident Heiko Spauke geklärt.
Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) hat bereits Ermittlungen gegen Lok Leipzig aufgenommen. Dem Klub drohen harte Sanktionen wie Punktabzüge, eine Platzsperre oder eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Euro. Der NOFV könnte auch eine Neuansetzung beschließen, die Lok aber ablehnen würde.
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