Pantelic trotz Rettungstat nicht rehabilitiert

SPOX
24. Oktober 200814:01
SPOXGetty
Werbung
Werbung

Retter, Rebell, Reizfigur:Marko Pantelic hat bei Hertha BSC Berlin weiterhin einen schweren Stand.

Trotz seines wichtigen Tores zum 1:1-Endstand gegen Benfica Lissabon zum Start der Gruppenphase im UEFA-Cup muss der Angreifer um die Rückkehr in die Stammelf für die Bundesliga-Partie am Sonntag bei Borussia Dortmund (16.45 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere) bangen.

"Marko hat ein gutes Spiel gezeigt. Er hat ein Tor gemacht. Er war bereit", sagte Herthas Trainer Lucien Favre. Allerdings schmorte Pantelic im Spiel eins nach seiner Suspendierung bis zur 66. Minute auf der Bank, ehe er kam und zum Ausgleich traf (74.).

Pantelic mit Redebedarf

Ob damit das geschwänzte Training aus der Vorwoche vergessen ist, ließ Favre unbeantwortet: "Über das Problem möchte ich nicht mehr sprechen. Es interessiert mich nicht mehr."

Pantelic hingegen verspürte ein großes Bedürfnis, über sein Fehlverhalten zu plaudern: "Es tut mir Leid. Ich bin nicht zum Training gekommen. Aber es war das erste Mal in dreieinhalb Jahren. Ich verstehe nicht, warum es so viel Ärger gab", sprudelte es aus dem 30-Jährigen heraus.

Die Suspendierung bezeichnete er als richtig, forderte aber Verständnis: "Bitte das nächste Mal mehr Unterstützung für Marko." Seinen Mitspielern imponierte Pantelic auf dem Platz: "Marko hat Leben ins Spiel gebracht", sagte Innenverteidiger Josip Simunic.

Wie geht's mit Hertha im UEFA-Cup weiter: Jetzt auch unterwegs top-informiert sein! 

Friedrich: "Wir haben für Marko gespielt"

Und Kapitän Arne Friedrich, der wegen einer Rückenverletzung ausgewechselt wurde (53.), erklärte: "Wir haben für Marko gespielt. Und er hat die beste Reaktion gezeigt." Manager Dieter Hoeneß sprach ebenfalls von dem "richtigen Signal" des Serben.

Mit der Gesamtbilanz des Abends konnte der Manager allerdings nicht zufrieden sein: "Wir waren heute die bessere Mannschaft und hätten einen Sieg verdient." Mit zwei Erfolgen in den Heimspielen gegen Benfica und Galatasaray Istanbul (3. Dezember) wollte Hertha eigentlich den Grundstein zum Weiterkommen legen.

"Nun müssen wir in der Ukraine siegen", rechnete Friedrich vor dem nächsten Spiel in Charkow vor. Zum Abschluss der Gruppenphase treten die Hauptstädter am 18. Dezember bei Olympiakos Piräus an.

Benfica mit einem Punkt zufrieden

Die Gäste aus Lissabon konnten mit der Punkteteilung zufrieden sein, auch wenn der 31-malige portugiesische Landesmeister weiter auf seinen ersten Europapokal-Sieg in Deutschland warten musste. "Wir haben gut begonnen, hätten insgesamt aber viel aggressiver auftreten müssen", bemängelte Trainer Quique Sanchez Flores, dessen Team in der 51. Minute durch den Argentinier Angel di Maria in Führung gegangen war.

Nach dem großen Fight vor nur 26.144 Zuschauern reisen die Berliner mit großen Sorgen im Gepäck am Sonntag zum Bundesliga-Spiel nach Dortmund (16.45 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere): "Wir wollten uns dort eigentlich für die Niederlage im Pokal revanchieren. Doch es wird schwer. Dortmund ist ausgeruht, und wir haben eine Reihe von Verletzten", sagte Hoeneß.

Neben Friedrich ist nun noch Pal Dardai (Oberschenkelverletzung) fraglich. Andrej Woronin (Prellung) fällt dagegen aus.

Herthas Gruppe B im Überblick