Die Talfahrt des Bundesligisten TSG Hoffenheim setzt Trainerneuling Sebastian Hoeneß immer stärker unter Druck. Im kommenden Spiel gegen Arminia Bielefeld sollte der Coach besser liefern.
Die Worte sollten Entschlossenheit vermitteln, doch Gestik und Mimik verrieten das genaue Gegenteil. "Ich werde mich nicht wegducken", sagte Sebastian Hoeneß nach dem 0:4 (0:1) der TSG Hoffenheim bei Schalke 04 kämpferisch.
Dabei wirkte der angezählte Coach des Kraichgauer Bundesligisten allerdings derart nervös, dass die Fragezeichen hinter der Zukunft des Trainerneulings mit dem großen Namen noch größer wurden.
Kurz zuvor hatte sich Alexander Rosen redlich Mühe gegeben, die Zweifel an Hoeneß trotz der anhaltenden Krise zu zerstreuen. Der Trainer stehe "ganz klar" nicht zur Disposition, sagte der Sportchef direkt nach dem Abpfiff bei Sky.
Trotz der vier Niederlagen in den vergangenen fünf Punktspielen, dem Aus im DFB-Pokal gegen Zweitligist SpVgg Greuther Fürth und lediglich 15 Punkten auf dem Konto soll Hoeneß am Samstag gegen Arminia Bielefeld auf der Bank sitzen.
Hopp über Hoeneß: "Ich habe Vertrauen"
Davon geht auch der Coach aus - trotz der Pleite bei den Schalkern, die zuvor 30 Punktspiele in Folge nicht gewonnen hatten. Er "spüre das Vertrauen" der Verantwortlichen, sagte Hoeneß.
"Ich kümmere mich um die Themen, die ich kontrollieren kann. Es ist meine Aufgabe, vorneweg zu gehen, das werde ich tun", sagte der Sohn von Dieter und Neffe von Uli Hoeneß: "Wir sind in einer schwierigen Situation, die wir gemeinsam meistern müssen."
Die Gemeinsamkeit bei der TSG wurde in den vergangenen Tagen allerdings hinterfragt. Es wurde von der Bild berichtet, dass Rosen und die Geschäftsführer weiter hinter Hoeneß stehen sollen, die Geduld von Mehrheitseigner Dietmar Hopp aber langsam ihrem Ende zugeht. Rosen wies das vehement zurück und sprach von "großer Geschlossenheit" im Klub.
Auch Hopp ließ das am Sonntag ausrichten. "Klar ist, dass wir in dieser Saison auch aufgrund vieler außergewöhnlicher Ereignisse noch nicht wie erhofft in Schwung gekommen sind", hieß es in einer Erklärung des Milliardärs: "Ich habe Vertrauen in die handelnden Personen, diese Lage zu meistern und habe ihnen das auch persönlich mitgeteilt."
Posch: "Das Ergebnis sagt alles"
Doch obwohl die Talfahrt durch die lange Verletztenliste, die zahlreichen Corona-Erkrankungen und die Europacup-Belastung zumindest teilweise erklärt werden kann, wachsen auch innerhalb der Mannschaft die Zweifel.
"Das Ergebnis auf Schalke sagt alles. Wir suchen alle nach Antworten", äußerte Verteidiger Stefan Posch: "Jeder muss mehr machen. Das machen wir zurzeit nicht. Deshalb läuft es so schlecht. Die Ergebnisse und die Leistungen müssen sich schleunigst ändern."
Das weiß auch Hoeneß, der vor der Saison als der Trainer präsentiert worden war, der aus dem langen Schatten von Ex-Coach Julian Nagelsmann heraustreten soll. "Meine Aufgab ist es, die Mannschaft wieder auf- und auszurichten", sagte der 38-Jährige. Die Frage ist nur, wie lange er dafür noch Zeit hat.
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