Tim Walter muss sich nach dem verpassten Aufstieg des Hamburger SV Kritik gefallen lassen. Borna Sosa vom VfB Stuttgart erhebt derweil Vorwürfe gegen HSV-Profis.
Nach der 0:3-Klatsche im Hinspiel hat der Hamburger SV auch das Rückspiel gegen den VfB Stuttgart mit 1:3 verloren und ist damit zum zweiten Mal in Folge in der Relegation gescheitert. Damit gehen die Norddeutschen in ihre sechste Zweitliga-Saison.
Trotzdem hält der HSV an Trainer Walter fest, der noch bis 2024 an der Elbe unter Vertrag steht. "Selbstverständlich", sagte Klub-Vorstand Jonas Boldt auf die Frage, ob Walter auch am ersten Trainingstag für die neue Saison der Coach sein werde: "Wir haben ein Fundament gebaut, das dem Verein sehr, sehr gut tut. Das heißt nicht, dass alles perfekt ist. Aber vieles eben richtig gut funktioniert hat."
"Kontinuität ist immer noch das beste im Fußball und ich sehe, dass das Publikum eine große Verbindung zu Tim Walter hat. Unter dem Strich spricht also vieles dafür, dass man mit ihm weiter macht. Da habe ich auch nichts dagegen einzuwenden", sagte der frühere HSV-Manager Heribert Bruchhagen dazu bei Sky.
Allerdings übte der 74-Jährige anschließend harsche Kritik an Walter: "Mir würde nur gut gefallen, wenn sich Walter ein bisschen zurücknehmen würde. Die übertriebene Selbstdarstellung am Spielfeldrand gefällt mir nicht. Man muss nicht jeden Einwurf kommentieren, permanent am Schiedsrichter rummäkeln und die Zuschauer mit Gesten auffordern, mitzumachen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Walter glaubt, 54.000 Menschen kämen wegen ihm ins Volksparkstadion. So wie er sich selbst darstellt, ist das doch völlig übertrieben. Wenn ich dann sehe, dass ein Kreis gebildet wird, ein Journalist das filmen will und dann weggeschickt wird, dann frage ich mich: Warum machen sie das nicht in der Kabine? Viele Dinge lenken stark von den sportlichen Leistungen ab."
gettyBorna Sosa: HSV-Profis "haben 90 Minuten lang Scheiße gesagt"
Beim Rückspiel gegen Stuttgart war die Atmosphäre zwischen den beiden Mannschaften derweil teilweise ziemlich aufgeheizt. VfB-Profi Borna Sosa machte dafür die Hamburger Spieler verantwortlich.
"Manche Spieler des HSV haben 90 Minuten lang Scheiße zu mir und zu unserer ganzen Mannschaft gesagt. Es waren viele Spieler, die Namen will ich nicht nennen", meinte der kroatische Nationalspieler bei Sky: "Wir sind eine faire Mannschaft, machen diese Sachen nicht und haben sie auch in Stuttgart nicht gemacht. Wir wollen Fußball spielen."
Stuttgarts Enzo Millot hatte nach dem 2:1 provokativ in Richtung HSV-Fans gejubelt, woraufhin eine Rudelbildung entstand, in die sich Sosa extra mit einem langen Sprint noch einschaltete.
"Normalerweise mache ich solche Sachen nicht", sagte der 25-Jährige: "Aber in dieser Situation war ich ein bisschen böse."