Die personelle Situation beim FC Bayern ist vor dem Topspiel bei Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) angespannt. Gerade im zentralen Mittelfeld stehen mit Joshua Kimmich und Marcel Sabitzer zwei Spieler definitiv nicht zur Verfügung, und auch Leon Goretzka ist nicht bei 100 Prozent.
Kimmich befindet sich weiterhin in Corona-Quarantäne, während Sabitzer von einer Wadenverletzung ausgebremst wird. Goretzka konnte am Mittwoch aufgrund von Hüftproblemen nicht trainieren, tags darauf stand er zwar zumindest wieder auf dem Trainingsplatz und absolvierte Teile des Teamtrainings - er musste die Einheit aber vorzeitig wieder beenden.
Josip Stanisic wäre der Geheimkandidat gewesen, sollte es bei Goretzka nicht reichen. Eigentlich Außenverteidiger, spielte das Eigengewächs in einigen Vorbereitungsspielen sowie im Auswärtsspiel gegen RB Leipzig im September zeitweise auf der Sechs.
Aber: Der 21-jährige Kroate hat sich im Training einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zugezogen und wird damit "in den kommenden Spielen" ausfallen.
Welche Optionen bieten sich Julian Nagelsmann also noch im Falle eines Goretzka-Ausfalls?
Corentin Tolisso
Der französische Weltmeister war ob der Ausfälle von Kimmich und Sabitzer bereits in den vergangenen zwei Partien gegen Dynamo Kiew und Arminia Bielefeld gesetzt und dürfte unabhängig von der Personalie Goretzka auch in Dortmund von Beginn an mitwirken. Nagelsmann lobte ihn explizit nach dem Bielefeld-Spiel, Tolisso habe seine Sache als laufstarker Ballverteiler vor der Abwehr "gut" gemacht.
Mit dem BVB hat Tolisso ohnehin gute Erfahrungen: Beim jüngsten Aufeinandertreffen im Supercup leitete er als Einwechselspieler mit einer starken Balleroberung das 3:1 durch Robert Lewandowski ein.
gettyJamal Musiala
Nagelsmann brachte den 18-Jährigen bereits gegen Bielefeld nach 56 Minuten für Goretzka. Wenig später bereitete Musiala im Zusammenspiel mit Thomas Müller den erlösenden Führungstreffer durch Leroy Sane vor. Ob der eher offensiv ausgerichtete Youngster wirklich eine Option im Zentrum neben Tolisso gegen eine spielstarke Mannschaft wie gegen den BVB wäre?
Einerseits fühlt er sich auf Zehnerposition oder einem der Flügel deutlich wohler, andererseits überzeugte er schon vor einem Jahr in der Champions League auswärts bei Atletico Madrid als "offensiver Sechser" - damals an der Seite von Javi Martinez. Und: Nagelsmann testete ihn nach Informationen von SPOX und GOAL in dieser Trainingswoche bei Spielformen ausschließlich auf der Sechs.
Marc Roca
Der einzige klassische Sechser im Kader neben Kimmich. Allerdings hat Roca wie unter Hansi Flick auch unter Nagelsmann einen schweren Stand und kommt kaum zum Zug. Intern heißt es, der Spanier trainiere zwar fleißig, sei von seiner fußballerischen Qualität her aber schlicht nicht gut genug für regelmäßige Einsätze.
Vergangene Woche gegen Kiew durfte der im Oktober 2020 von Espanyol Barcelona gekommene Linksfuß 23 Minuten ran - sein erster Einsatz in dieser Saison überhaupt. Unwahrscheinlich, dass Nagelsmann ihn gegen den BVB von Anfang an reinwirft.
Tanguy Nianzou
Im Notfall noch eine weitere Option für die Sechs. Vor seinem Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2020 spielte Nianzou unter Thomas Tuchel bei PSG häufiger im defensiven Mittelfeld. In diesem Sommer testete auch Nagelsmann den 19-Jährigen im Training ab und zu auf dieser Position.
Der Bayern-Trainer attestierte ihm zuletzt jedoch ein zu riskantes und fehlerbehaftetes Passspiel, woraufhin Nianzou auch auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung kaum zu Einsätzen kam. Insofern wäre ein Einsatz im Signal Iduna Park durchaus eine Überraschung.
FC Bayern München: Die Spiele bis zur Winterpause
Gegner | Wettbewerb | Datum | Uhrzeit |
Borussia Dortmund (A) | Bundesliga | 4. Dezember 2021 | 18.30 Uhr |
FC Barcelona (H) | Champions League | 8. Dezember 2021 | 21.00 Uhr |
FSV Mainz 05 (H) | Bundesliga | 11. Dezember 2021 | 15.30 Uhr |
VfB Stuttgart (A) | Bundesliga | 14. Dezember 2021 | 18.30 Uhr |
VfL Wolfsburg (H) | Bundesliga | 17. Dezember 2021 | 20.30 Uhr |