Nach dem Abpfiff des WM-Quali-Spiels zwischen Ägypten und Algerien kam es auf den Straßen zu heftigen Krawallen. Mit dem 2:0 erzwang der Afrikameister ein Entscheidungsspiel.
Nach dem emotionsgeladenen WM-Qualifikationsspiel Ägypten-Algerien ist es wie schon im Vorfeld zu erheblichen Ausschreitungen gekommen. In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika musste Ägypten mit 2:0 gewinnen, um ein Entscheidungsspiel zu erreichen, was in der Nachspielzeit auch gelang.
Laut Augenzeugenbericht schritt die Polizei nicht ein, als nach Spielende Mannschaftsbus und Busse mit algerischen Fans von ägyptischen Fanatikern mit Steinen und anderen Wurfgeschossen attackiert worden sind. Dabei wurden offenbar drei algerische Fans verletzt.
Polizei soll nicht eingegriffen haben
Angeblich soll eine Sicherheitssperre der ägyptischen Polizei nicht besetzt gewesen sein und in Sichtweite platzierte Sondereinheiten nicht eingegriffen haben. Laut eines AFP-Korrespondenten soll ein ägyptischer Sicherheitspolizist zu den Randalierern gegangen sein und gesagt haben: "Sie sind alle weg. Ihr könnt nach Hause gehen."
Schon bei der Ankunft der algerischen Mannschaft hatte es auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel Attacken gegeben, dabei sollen auch algerische Spieler verletzt worden sein. Die Algerier bemängelten gewollt mangelnden Polizeischutz. Alle Scheiben des Mannschaftsbusses zersplitterten. Beim Spiel liefen drei Spieler mit sichtbaren Verletzungen auf. Die Ägypter sprachen ihrerseits von einer "Inszenierung".
Algerien hatte für ein eventuelles Entscheidungsspiel, das nur bei diesem 2:0 zustandekommen konnte, Tunesien als Spielort gewünscht, Ägypten den Sudan. Die FIFA hat losen lassen und Ägypten hatte gewonnen.
In Frankreich lassen algerische Fans Wut freien Lauf
Das Ergebnis hat sogar Auswirkungen in Frankreich gehabt, wo algerische Migranten in Lyon und Marseille ihrer Wut freien Lauf gelassen haben, nachdem das Tor in der Nachspielzeit die erste direkte WM-Qualifikation Algeriens nach 1986 (2:1-Sieg gegen Deutschland) verhindert hat.
Im Hafen von Marseille wurden sechs Freizeitschiffe in Brand gesetzt, von denen zwei sanken. Es kam - wie in Lyon - zu Sachschäden an Gebäuden und Autos.
Hundertschaften von Polizei mussten aufgebrachte Algerier oder Franzosen algerischer Herkunft in Schach halten. Es wurde Tränengas eingesetzt.