WM

Trapattoni: "Das ganze irische Volk beleidigt"

SID
Stehen wie ein Mann hinter ihrer Nationalmannschaft: Die Fans aus Irland
© Getty

Die Spieler gingen aufeinander los, Giovanni Trapattoni giftete, Raymond Domenech drohte - richtig aufregend wurde es in Dublin erst nach dem glücklichen 1:0 (0:0) von Ex-Weltmeister Frankreich im Playoff-Hinspiel gegen Irland um die Teilnahme an der WM-Endrunde 2010 in Südafrika.

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Vor allem die Vorwürfe von Irlands Teammanager Trapattoni wiegen schwer. Ein berühmter französischer Spieler, Trap nannte keinen Namen, habe seine Spieler nach Schlusspfiff aufs Übelste beleidigt. "Das hat mich schon sehr überrascht", sagte der ehemalige Bayern- und VfB-Trainer: "Was er sagte, beleidigte das gesamte irische Volk."

Domenech hatte schon unmittelbar nach der Playoff-Auslosung reichlich Zündstoff geliefert, als er ungeachtet aller brisanter politischer Hintergründe sagte: "Wir müssen aufpassen, die Iren sind eine englische B-Mannschaft."

Tumulte nach Spielende

Nach einem wahren Abnutzungskampf vor 70.000 Zuschauern im Dubliner Croke Park, den Nicolas Anelka in der 72. Minute für die technisch besseren, aber kämpferisch unterlegenen Franzosen entschied, entluden sich die Emotionen noch auf dem Platz in einem heftigen Gerangel fast aller Beteiligten.

Domenech war noch in der Pressekonferenz angespannt, trotz des Sieges. "Natürlich ziehe ich das 1:0 dem umgekehrten Ergebnis vor. Aber ich kann nicht zufrieden sein. Dennoch: Das Einzige, was zählt, ist die Qualifikation", sagte der in Frankreich wenig beliebte Domenech.

Domenech drohte, Pressekonferenz zu verlassen

Mehrfache Nachfragen irischer Journalisten nach einem angeblichen Disput mit Superstar Thierry Henry über die Nichtnominierung von Weltmeister Patrick Vieira für die Playoffs ließen Domenech dann dünnhäutig werden.

Er drohte, die Pressekonferenz zu verlassen. Trapattoni war "enttäuscht", weil ein Unentschieden "das gerechte Ergebnis gewesen wäre". Der Mister setzt vor dem Rückspiel am Mittwoch im Stade de France in St. Denis voll auf den Kampfgeist seiner Elf.

"Wir sind Iren, wir spielen mit unserem Herzen", sagte der Italiener: "Wir können in Paris ein Tor erzielen. Ich hoffe vor allem auf die Standards. Ich werde auf alle Fälle dieselbe Mannschaft aufstellen."

Anelka: "Werden am Mittwoch spielen, um zu gewinnen"

Domenech warnte, dass erst 90 von vermutlich 180 Minuten in den Playoffs gespielt seien, und auch seine Spieler blieben vorsichtig.

Anelka, Teamkollege von Michael Ballack beim FC Chelsea, sagte: "Wir werden am Mittwoch spielen, um zu gewinnen. Denn wenn die Iren ein Tor erzielen, dann wird es schwierig."

Spielbericht: Glücklicher Sieg für Frankreich