Der brasilianische Nationalspieler Lucio fühlt sich bei Rekordmeister Bayern München nicht mehr erwünscht und will trotz Bayern-Dementi der Gerüchte, Neu-Trainer Louis van Gaal plane nicht mehr mit ihm, den Klub verlassen.
"Bayern und die Berichte über mich haben eine Situation kreiert, die alles andere als schön ist. Deshalb ist ein Wechsel sinnvoll, wenn es ein tolles Angebot gäbe", sagte der 31 Jahre alte Abwehrspieler der Münchner "tz".
Während des Confederation Cups, den Brasilien am Sonntag durch das entscheidende Tor von Kapitän Lucio im Finale gegen die USA 3:2 gewonnen hatte, hat es Gerüchte darüber gegeben, dass der neue Bayern-Coach Louis van Gaal ohne den Verteidiger plane.
"Eingeschlagen wie eine Bombe"
Lucio habe diese Nachricht "traurig gemacht", sagte er, weil er sich nach fünf Jahren beim FC Bayern als einen wichtigen Spieler des Klubs sah: "Ich bin sehr getroffen."
"Das Ganze hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe und ich habe den Sinn nicht verstanden." Der Verein habe "die Meldungen vernommen und keiner hat darauf reagiert. Und weil keiner dementiert hat, glaube ich, dass was dran ist", meinte Lucio.
Rummenigges Dementi "etwas zu spät"
Das Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge mittlerweile erklärt hat, Lucios Abgang wäre kein Thema, tue ihm gut, "aber es kommt etwas zu spät".
"Jetzt würden sich viele Vereine über einen Lucio freuen, weil ich den Confed-Cup gewonnen und toll gespielt habe. Bayern hätte früher Partei für mich ergreifen sollen. Nach unserem Triumph und meinem Tor ist das keine Kunst", so der 31-Jährige.
Mehrere Vereine signalisieren Interesse
Es hätten sich schon einige interessierte Klubs bei ihm gemeldet, sagte Lucio weiter.
"Mein Berater hat mir geraten, mich zu entspannen, und mir keine Sorgen zu machen. Ich werde auf keinen Fall nach dem Urlaub arbeitslos sein."
Beim Trainingsauftakt der Münchner am Mittwoch (ab 10 Uhr im LIVE-TICKER) fehlt Lucio noch, weil er nach dem Einsatz beim Confed Cup absprachegemäß noch bei seiner Familie in Brasilien weilt.