Der ehemalige Bundesliga-Torhüter Jörg Stiel hat Bayern-Keeper Yann Sommer nach der jüngsten Kritikwelle in Schutz genommen.
"Ich verstehe diese Debatte nicht. Gerade wenn ich dann ehemalige Torhüter höre, die sich kritisch äußern, frage ich mich, ob die alle schon vergessen haben, welche Fehler sie in ihrer Karriere gemacht haben", sagte Stiel im Interview mit ran.de.
Vor allem die Kritik von Sky-Experte Dietmar Hamann an Sommer sei übers Ziel hinausgeschossen. Dieser hatte Sommer beim ersten Gegentor im CL-Duell mit Manchester City unter anderem vorgeworfen, zu klein für die Position des Torhüters zu sein.
"Manche Experten sollten sich mal hinterfragen, ob sie sich überhaupt zu gewissen Themen äußern sollten. Was redet zum Beispiel Didi Hamann über Torhüter? Stand er jemals im Tor? Ich finde das fast schon anmaßend. Ich als ehemaliger Torwart überlege mir auch, ob ich mich zu allen Themen äußern muss", führte der Stiel weiter aus.
Dass es nun derart viele Leute gebe, die Sommers Leistungen kritisieren würden, findet der Schweizer "schlimm". Stiel weiter: "Die lächerlichste Frage ist in dem Zusammenhang, ob Manuel Neuer solche Bälle gehalten hätte. Einen solchen Schwachsinn habe ich noch nie gehört. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Der Konjunktiv schießt weder Tore, noch hält er Bälle."
Auch der Vorwurf, Sommer habe Dayot Upamecano in Manchester verunsichert, macht den ehemaligen Keeper von Borussia Mönchengladbach wütend: "Dass jetzt so viele Leute den Mund aufreißen, finde ich schlimm. Es sollten sich auch andere hinterfragen. Wenn ich höre, dass Didi Hamann sagt, Yann Sommer habe Upamecano in Manchester so sehr verunsichert, dass dieser schließlich den Fehler gemacht hat, ist das unnötig. Was für ein Schwachsinn! Upamecano stand im WM-Finale und hat zahlreiche Champions-League-Spiele - was hat denn dann ein Yann Sommer damit zu tun, wenn er den Ball verliert?"