Das Smartphone von Taras Stepanenko stand nicht mehr still. Unzählige Glückwünsche und Nachrichten aus der ukrainischen Heimat erreichten den Kapitän von Schachtjor Donezk nach dem Sieg zum Champions-League-Auftakt bei RB Leipzig (4:1) - von Freunden, Verwandten und Soldaten von der Front. "Ich habe ihnen gesagt: 'Dieser Sieg ist für euch, Jungs'", sagte Stepanenko.
Marjan Schwed (16./58.), Mychajlo Mudryk (76.) und Lassina Traore (85.) und hatten Donezk einen vor allem in dieser Höhe völlig unerwarteten Triumph beschert. "Es ist wichtig für unser Land. Dieser Sieg ist für sie, für unser Militär und unsere Armee und die Menschen in der Ukraine", sagte Stepanenko: "Es ist sehr, sehr wichtig. Ich denke, die Leute spüren, wenn wir alles auf dem Feld geben."
Donezk trat am Dienstagabend in Leipzig als erstes ukrainisches Team seit der russischen Invasion in der Champions League an. Da in der Region Donezk bereits seit acht Jahren zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainische Streitkräfte gekämpft wird, kann der Klub seine Heimspiele nicht mehr im eigenen Stadion austragen. Schachtjor spielte übergangsweise in Lwiw, Charkiw und zuletzt Kiew. Für die Königsklasse muss der Klub ins Ausland ausweichen, die Heimspiele finden in Warschau statt.