Der türkischstämmige NBA-Star und bekennende Erdogan-Gegner Enes Kanter hat sich zu den Fotos des türkischen Präsidenten mit Mesut Özil und Ilkay Gündogan geäußert und erklärt, was passiert wäre, wenn die beiden das Foto verweigert hätten.
"Erdogan lässt gerne Fotos von sich mit Stars schießen, um den anderen Türken zu zeigen, dass er die Unterstützung berühmter Personen genießt", sagte Kanter der Daily Mail: "Ich weiß nicht, ob Özil und Gündogan Erdogan wirklich mögen oder nicht."
Die Verweigerung der Fotos hätte nach Kanters Ansichten für beide Spieler weitrechende Folgen gehabt: "Wenn Özil und Gündogan eine andere Sicht der Dinge präsentieren würden als die gerade vorherrschende öffentliche Meinung in der Türkei - sie würde das gleiche Schicksal ereilen wie mich."
Kanter gehört seit Jahren zu den großen Kritikern des türkischen Präsidenten und ist Sympathisant der in der Türkei verbotenen Gülen-Bewegung. Deshalb wurde ihm sogar die türkische Staatsbürgerschaft entzogen. Außerdem wird er mit einem internationalen Haftbefehl gesucht, sein Vater wurde zweimal festgenommen und seine Familie genötigt, sich von ihm loszusagen.
Laut eigenen Aussagen wurden zudem seine Sponsoren unter Druck gesetzt, sich von ihm zu trennen. Für den Center der New York Knicks sei das auch der Grund, warum sich so viele türkische oder türkischstämmige Athleten hinter Erdogan stellen: "Weil sie es sich nicht leisten können, Sponsorenverträge zu verlieren."