Bayerns Baumjohann nach Dortmund?

SPOX
25. November 200915:46
John Arne Riise erzielte in der WM-Qualifikation drei Treffer für NorwegenGetty
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Die Linksverteidigerposition ist bei Werder Bremen seit Jahren nicht optimal besetzt. John Arne Riise, einst Champions-League-Sieger mit Liverpool, mittlerweile in Rom, könnte endlich zu Konstanz verhelfen. Bayerns Alexander Baumjohann kommt unter Louis van Gaal nicht recht zum Zug, Dortmund soll interessiert sein. Armin Veh sondiert für den Fall der Fälle schon den Markt - nach einem Dzeko-Nachfolger. Und die Müdigkeitsdebatte in Hertha wartet mit einer neuen Anekdote auf.

Ein Norweger an die Weser? Italienischen Berichten zufolge bereitet Klaus Allofs einen Transfer des Linksverteidigers John Arne Riise vom AS Rom vor. Der 29 Jahre alte Norweger, der seit Sommer 2008 im Dress der Römer aufläuft, kann mit der Erfahrung von 68 Champions-League-Spielen aufwarten.

Die linke Defensivseite war bei Werder Bremen in den letzten Jahren immer wieder Ort für Experimente. Pierre Wome (mittlerweile in Köln), Dusko Tosic (soll verkauft werden), Petri Pasanen (offensivschwach) und Sebastian Boenisch (unkonstant) versuchte Coach Thomas Schaaf in den letzten zwei Jahren auf der Position. Zuletzt hatte Boenisch sich durchgesetzt, ohne dabei restlos zu überzeugen.

Mit Riise würde Werder einen international erprobten, laufstarken Verteidiger holen, der sicherlich als Stammspieler eingeplant wäre. Riises Ex-Klub, der FC Liverpool, könnte beim Transfer eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen: Andrea Dossena, Riises Nachfolger an der Anfield Road, fühlt sich in England nicht wohl und möchte nach Italien zurückkehren. Sollte sich die Roma mit Dossena einigen, stünde einem Verkauf Riises, der noch bis 2012 an die Giallorossi gebunden ist, allein die Ablöse im Wege. Viel weniger als die kolportierten 5 Millionen Euro, die Rom seinerzeit für Riise auf den Tisch gelegt hat, wird er auch jetzt nicht kosten. Offizielle Stellungnahmen von Seiten der Klubs oder des Spielers sind noch Mangelware.

Flieht Baumi schon im Winter? Es ist kein Geheimnis, dass Alexander Baumjohann unter Louis van Gaal wenig Einsatzchancen hat. Mickrige zwei Bundesliga-Einsätze stehen für den Neuzugang aus Mönchengladbach zu Buche, im "Kicker" klagte er daher zuletzt, "ich denke, es ist klar, dass ich unzufrieden bin, ich kann nicht ewig abwarten, ob sich meine Situation verbessert."

Wie "Der Westen" nun berichtet, könnte der BVB, Erzrivale von Baumis erster Bundesliga-Station Schalke 04, der Abnehmer sein. Der Ausfall Tamas Hajnals nach dem siebten Spieltag hat gezeigt, dass die Borussen auf der Position des zentralen Mittelfeldspielers zu dünn besetzt sind - der Ungar konnte nicht annähernd gleichwertig ersetzt werden.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke erklärte bereits, aktiv werden zu wollen, sollte es nötig sein. Für den BVB würde wohl nur eine Leihe mit anschließender Kaufoption in Frage kommen, Baumjohann hätte ein halbes Jahr Zeit, Jürgen Klopp von seinen Qualitäten zu überzeugen.

Mit Leihspielern vom FC Bayern hat zuletzt auch Leverkusen gute Erfahrung gemacht, allein fehlt bei Toni Kroos die Kaufoption. Verlässt der Youngster Leverkusen zum Saisonende erwartungsgemäß Richtung Süden, soll der Werksklub ebenfalls Interesse an Baumjohann haben.

Wolfsburg fahndet schon nach Dzeko-Erben: "Wir beobachten den Markt" - diese Aussage Armin Vehs gegenüber der "Sport-Bild" lässt keine Zweifel offen, dass sich der Meister bereits mit einem Verkauf seines Stürmers Edin Dzeko befasst. Veh weiter: "Konkret kann man sich aber erst darum kümmern, wenn es so weit ist." Bei einer festgeschriebenen Ablösesumme von 35 Millionen Euro besteht ab nächstem Sommer jederzeit die Möglichkeit, dass der Bosnier die Niedersachsen verlässt, heißester Anwärter ist noch immer der AC Mailand. Der Berlusconi-Klub hatte vor der Saison vergeblich versucht, Dzeko zu verpflichten.

Dieser will erst nach der Spielzeit entscheiden, wie es für ihn weitergeht: "Ein Wechsel im Winter ist gar kein Thema", gibt sich Dzeko unmissverständlich. Die "Sport-Bild" will das genaue Procedere im Falle eines Wechsels erfahren haben: Will Dzeko weg, muss er bis zum 30. April den Verein, der bereit ist, die festgeschriebene Summe zu zahlen, präsentieren. Dann darf er seinen Vertrag in Wolfsburg zum Sommer beenden. Keine schlechte Idee, sieht man im Fall des Gomez-Transfers doch, dass ein öffentlicher Transfer nach Saisonende die Nachfolger-Suche nicht gerade einfach gestaltet. Die Frage ist nur, welcher Verein sich schon im April auf einen Transfer solcher Größenordnung festlegen will.

Club-Spieler im Fokus "der Großen": Albert Bunjaku und Dennis Diekmeier werden laut Nürnbergs Präsident Franz Schäfer "von den großen Bundesliga-Vereinen gejagt." Der Schweizer Bunjaku, erst im vorigen Winter vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt verpflichtet, erlebt in dieser Saison einen wahren Höhenflug. In den letzten fünf Partien knipste der Mittelstürmer ebenso oft und feierte zudem mit 25 Jahren sein Debüt unter Nati-Coach Ottmar Hitzfeld.

Dennis Diekmeier, der auf der rechten Seite fast alles spielen kann, kam ebenfalls im letzten Winter zum Club, vorher spielte er für Werder Bremens Unterbau. Schäfer will einen Verkauf der beiden Spieler, die Nürnberg für den Schnäppchenpreis von je 200.000 Euro verpflichtet hatte, nicht kategorisch ausschließen: "Wir sind zwar ein Verein, der jedes Jahr zwei Spieler verkaufen muss, um wirtschaftlich zu überleben. Aber die beiden fühlen sich bei uns sehr wohl." Konkrete Vereinsnamen sind noch nicht gefallen.

Zu wenig Kaffee für Kacar: Eine geradezu komische Nachricht kommt aus der Hauptstadt: Gojko Kacar hat verschlafen. Ihre Komik bezieht diese an sich recht unlustige Begebenheit aus ihrem Hintergrund. In den letzten Tagen hatte es einen Streit zwischen Hertha-Coach Friedhelm Funkel und dem Serben gegeben, in dem Funkel Kacar vorwarf, bei der Nationalmannschaft wohl viel Kaffee zu trinken und lange zu schlafen. Ausgangspunkt der Kritik war die Müdigkeit Kacars nach der Länderspielreise gewesen. "Das ist nicht wahr", hatte Kacar am Montag gekontert.

Zum Dienstagstraining erschien Kacar dann statt der vorgeschriebenen 30 Minuten nur fünf Minuten vor Trainingsbeginn, um 9.25 Uhr. Funkel wollte die Sache nicht überbewerten: "Gojko dachte, es wäre, wie sonst, um 10 Uhr Training. Er war aber pünktlich auf dem Platz. Trotzdem muss er natürlich für die Verspätung zahlen", sagte er der "Bild". Das Vergehen wird mit 300 Euro belangt.

Kacar vs. Funkel: "Das ist nicht wahr"