FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und WM-OK-Boss Issa Hayatou haben einen Tag nach dem WM-Endspiel ein positives Turnier-Fazit gezogen. Afrika habe das "Vertrauen gerechtfertigt".
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat der WM in Südafrika, der ersten auf dem Schwarzen Kontinent, "neun von zehn Punkten" in seiner Bewertung gegeben. Dies sagte der Schweizer Boss des Fußball-Weltverbandes auf einer Bilanz-Pressekonferenz am Montagmittag in Johannesburg, einen Tag nach dem WM-Endspiel zwischen Spanien und den Niederlanden (1:0 n.V.).
Mit Blatter auf dem Podium saßen die beiden südafrikanischen OK-Chefs Danny Jordaan und Irvin Khoza sowie der Präsident der Afrikanischen Konföderation CAF, Issa Hayatou (Kamerun).
"Das Vertrauen, das wir Afrika entgegengebracht haben, wurde gerechtfertigt. Afrika ist in der Lage, eine Weltmeisterschaft zu organisieren", sagte der 74-Jährige Blatter. Die Pressekonferenz und symbolisch auch die WM-Endrunde schloss Blatter mit den Worten "Nelson Madiba Mandela".
Er erinnerte damit an den Friedensnobelpreisträger und ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas, der vor dem Endspiel am Sonntag kurz im Stadion erschienen war, um die Fans zu grüßen. Blatter: "Sein großer Traum war es, dass Südafrika einmal WM-Gastgeber sein würde. Er wollte dabei sein, als sein Traum wahr geworden ist."
Auch OK-Chef zieht positives Fazit
Auch Issa Hayatou, der Vorsitzende des FIFA-Organisations-Komitees, zieht eine positive Bilanz.
"Dank des Engagements der Politik und der Wirtschaft in Südafrika haben wir erreicht, was wir erreichen wollten. Und nur böse Zungen können behaupten, die Weltmeisterschaft sei kein Erfolg gewesen. In der öffentlichen Wahrnehmung und unter sozialen Aspekten", sagte Hayatou in einem Interview im Fachmagazin "Kicker".
Die Organisation des Turniers sei eine Herausforderung gewesen, aber "alles hat geklappt". "Die Stadien waren rechtzeitig fertig, 98 Prozent der Tickets in Südafrika wurden verkauft, die Infrastruktur, die Hotels, die Telekommunikation. Das alles hat funktioniert. Und die Zuschauer haben auch mitgezogen", ergänzte der 63-Jährige.
Polizei sorgt für Sicherheit
Auch die Befürchtungen in Sachen Sicherheit hätten sich nach der Meinung von Hayatou nicht bestätigt. "Die politischen Instanzen in Südafrika haben alles getan, die Polizei hat alles gemacht für die Sicherheit. Für die Mannschaften, für die Besucher und für die Anhänger." Es gebe gewisse Verhaltensregeln, an die man sich halten müsse, "nicht anders als in vielen anderen Städten der Welt".
Im sportlichen Bereich habe das Scheitern einiger der großen Mannschaften überrascht, dennoch sei es ein tolles Turnier gewesen, mit vielen Entdeckungen. "
Wir Afrikaner hatten lange ein 'kleines Geschenk' mit Ghana im Turnier", sagte der Präsident des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF. Aber insgesamt sei es ein abwechslungsreicher, gelungener Wettberwerb gewesen.
Für die Zukunft wünscht sich der OK-Boss für den Fußball in Afrika: "Wir müssen unsere Vorliebe für die Improvisation endlich überwinden. Es muss Solitarität und Kontinuität einkehren. Erst wenn wir diese Probleme überwunden haben, sind auch afrikanische Teams konkurrenzfähig."