Unter den Sterblichen

SPOX
01. April 201520:34
Real Madrid und Co. jagen wieder Lionel Messi und den FC Barcelonagetty
Werbung
Werbung

Barcelona oder Real Madrid? Der Titelkampf in Spanien ist wieder zum Zweikampf geworden. Dafür geht es im Duell um Europa, sowie im Abstiegskampf heiß her. SPOX wirft einen Blick auf die internationalen Topligen. Diesmal: Die Primera Division.

Das Meisterschaftsrennen: Die Dominanz ist nicht mehr so greifbar wie noch in den letzten Jahren. Dennoch sind die Kandidaten auf die Meisterschaft schnell gefunden. Real Madrid, der FC Barcelona und mit Abstrichen Atletico Madrid. Die Rojiblancos sind allerdings deutlich zurückgefallen, schon fünf Punkte trennen sie vom Zweitplatzierten Lokalrivalen. Den Königlichen fehlen wiederum vier Punkte auf Barcelona. Außenseiter ist der FC Valencia, derzeit immerhin Dritter mit einem Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger Atletico.

Somit werden Barcelona und Real sich ein enges Rennen liefern, bis letztlich der Titel verliehen wird. Auch wenn die Formkurve von Carlo Ancelottis Madrilenen derzeit nach unten zeigt und man den Erzrivalen ein wenig enteilen ließ, wird es doch im Normalfall bis zum Ende spannend bleiben. Nicht nur, dass die Saison bisher klar zeigte, dass beide Mannschaften wieder unter den Sterblichen weilen und durchaus zu schlagen sind, auf Barcelona wartet auch ein happiges Restprogramm.

Wer wird Meister? Hier geht's zum Tabellenrechner

SPOXBesonders die "setmanas decisives", die entscheidenden Wochen, wie sie vom Klub ausgerufen wurden, kurz nach der Länderspielpause dürften interessant werden. Innerhalb von 13 Tagen geht es gegen den FC Sevilla und den FC Valencia, anschließend wartet das Derby gegen Espanyol. Zwischendrin finden noch Hin- und Rückspiel gegen Paris Saint-Germain statt - eine kurze Formschwäche kann zwei Wettbewerbe gefährlich ins Wackeln bringen. Mit Atletico und Real Sociedad liegen kurz vor dem Saisonausklang zusätzlich noch zwei große Stolpersteine im Weg.

Die taumelnden Madrilenen dürfen sich dagegen über den ein oder anderen Aufbaugegner freuen. Neben dem CL-Viertelfinale gegen Atletico ist nur die zweite Mai-Woche besonders anspruchsvoll: Valencia und Sevilla müssen innerhalb einer Woche geschlagen werden. Die Konkurrenz im Nacken sollte dementsprechend weiterhin auf Abstand gehalten werden - nach oben muss allerdings jeder Patzer der Katalanen direkt bestraft werden, sonst dürfte die Krone in diesem Jahr wieder nach Barcelona wandern.

Seite 1: Hoffen oder Warten auf den Patzer

Seite 2: Formstärke trifft auf Inkonstanz

Seite 3: Cordoba, aber wer sonst?

Das Duell um Europa: Durch die Formstärke der baskischen Mannschaften aus Santander und Bilbao müssen gleich sieben Teams zu den Anwärtern auf das internationale Geschäft gezählt werden. Zwei Plätze für die Königsklasse sind für Real und Barcelona gebucht, die beiden weiteren CL-Plätze werden derzeit von Valencia und Atletico besetzt. Relativ frei steht Sevilla mit vier Punkten nach oben und sechs nach unten auf Platz fünf, dahinter wird es eng.

Da ist Villarreal, zuletzt inkonstant aber sehr spielstark, ähnlich verhält es sich mit dem wieder stabilisierten Malaga, das sich mit minimalistischen Ergebnissen oben festgesetzt hat. Und da sind Sociedad und Athletic Bilbao, beide zuletzt in starker Form und mit einigen unerwarteten Punktgewinnen. Beide Mannschaften gehen aber mit einem deutlichen Rückstand in das Rennen um Europa, haben sie doch die erste Hälfte der Saison nicht gut absolviert.

Wer schafft's nach Europa? Hier geht's zum Tabellenrechner

Noch rechnen sie sich aber Chancen aus, könnte doch auch der siebte Tabellenplatz noch für die Europa League ausreichen. Dies wäre der Fall, sollte Sevilla die Europa League gewinnen, oder Bilbao als Pokalfinalist noch unter die ersten sechs rutschen. Somit sind die Rechenschieber gefragt, angesichts der hohen Leistungsdichte, in der nahezu jeder Verein den den anderen schlagen kann, werden die direkten Duelle darüber entscheiden, wer leer ausgeht und wer im nächsten Jahr durch die Welt reisen wird.

Auf ein wirklich einfaches Restprogramm kann ohnehin keine Mannschaft bauen. Mindestens vier immens wichtige Spiele warten auf jedes Team, Selbstläufer findet man in der Liga ohnehin nicht. Letztlich dürften Valencia und Atletico sich um den direkten CL-Platz streiten, Sevilla dürfte seinen Platz in der Europa League sicher haben. Die ein oder zwei weiteren Plätze sind allerdings frei in der Verlosung und hart umkämpft.

Seite 1: Hoffen oder Warten auf den Patzer

Seite 2: Formstärke trifft auf Inkonstanz

Seite 3: Cordoba, aber wer sonst?

Der Abstiegskampf: Der erste Absteiger ist schnell gefunden. Cordoba hat sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, der letzte Sieg datiert vom 12. Januar 2015. Seitdem gab es in zehn Spielen einen einzigen Punkt aus dem Spiel gegen Eibar, der Rest ging verloren und das teils beeindruckend chancenlos. Vieles spricht also nicht für eine Serie, die die Mannen von Jose Romero aus dem Keller holt.

Auch der Interimstrainer konnte die Mannschaft nicht aus ihrem Loch holen, konnte er doch, ebenso wenig wie Vorgänger Miroslav Djukic, ordentliche Trainingseinheiten absolvieren. Das Klubgelände ist nach einem Chemikalien-Anschlag noch immer nicht wieder voll hergestellt, die Bedingungen haben wenig bis nichts mit Profi-Fußball zu tun. Alles andere als ein Abstieg wäre ein Wunder.

Wer den Andalusiern jedoch folgen wird, dürfte bis zum letzten Spieltag ungeklärt bleiben. Nur sechs Punkte trennen Getafe, derzeit auf Rang 13, vom FC Granada, derzeit auf Rang 19. So wirklich befreien will sich offenbar niemand. An den letzten beiden Spielen konnte keiner der letzten Acht der Tabelle mehr als einen Punkt einfahren.

Wer steigt ab? Hier geht's zum Tabellenrechner

Die Duelle untereinander enden fast schon traditionell in einem Unentschieden, meist traut sich keine der Mannschaften aus der Defensive heraus. Immerhin bei Levante scheint man aufgewacht. Nach der desaströsen Hinrunde gab es in den letzten sieben Spielen drei Siege und vor allem endlich einige selbst erzielte Tore, war die Mannschaft doch bis Oktober 2014 noch komplett ohne eigenen Treffer und tat sich auch nach dem Bannbruch immer noch schwer. SPOX

Wer unten raus will, der wird sich wohl an Paco Jemez halten müssen. Der Coach von Rayo Vallecano hat den Abstiegskampf hinter sich gelassen und das sichere Mittelfeld erreicht. Seine Devise machte er dabei mehr als einmal klar: "Wir spielen nicht auf Unentschieden. Ein Punkt hilft uns da unten nicht weiter, wir bekommen drei oder keinen."

Seite 1: Hoffen oder Warten auf den Patzer

Seite 2: Formstärke trifft auf Inkonstanz

Seite 3: Cordoba, aber wer sonst?