Alt-Champion Uruguay und Ecuador haben in Südamerika die beiden letzten Direkt-Tickets zur WM in Katar gelöst. Ecuador machte seine erst vierte Endrunden-Teilnahme trotz eines 1:3 (0:2) in Paraguay und eines Eigentors des Leverkuseners Piero Hincapie perfekt. Uruguay stempelte seine Dauer-Fahrkarte mit einem 1:0 (1:0) gegen Peru.
Beide profitierten dabei von der Schützenhilfe der Selecao, die dank ihres neuen Traum-Duos Neymar und Vinicius Junior mit 4:0 (2:0) gegen Chile gewann. Die Ex-Weltmeister Brasilien und Argentinien waren bereits vor dem vorletzten Spieltag für die WM qualifiziert. Insgesamt haben nun 19 Teams ihr Ticket für die Endrunde gelöst, 13 Startplätze sind noch frei.
Bei der finalen Runde der Zehnergruppe geht es am kommenden Dienstag damit nur noch um Platz fünf, der den WM-Umweg über die kontinentale Ausscheidung gegen den Asienvertreter eröffnet. Im Rennen sind noch Peru (21 Punkte/gegen Paraguay), Kolumbien (20/in Venezuela) und Chile (19/gegen Uruguay).
Vor 69.368 Zuschauern brachte Neymar die Selecao mit einem an ihm verursachten Foulelfmeter (44.) in Führung, ehe nur zwei Minuten später Vinicius Junior, der vor der Partie 120 Eintrittskarten an Familie und Freunde verschenkt hatte, mit seinem ersten Länderspieltor das Maracana zur Pause jubeln ließ. "Es hätte keinen besseren Ort dafür geben können", erklärte der 21-Jährige überglücklich, der an gleicher Stätte für CR Flamengo bis zu seinem Wechsel zu den "Königlichen" stürmte.
Gegen Chiles in die Jahre gekommene Truppe um Arturo Vidal, Alexis Sanchez und den Leverkusener Charles Aranguiz komplettierten in Rio de Janeiros Fußballtempel der Ex-Münchner Philippe Coutinho (72./Foulelfmeter) und Richarlison (90.+1) das Schützenfest.
In Montevideo schoss Giorgian De Arrascaeta (42.) die Urus, Weltmeister 1930 und 1950, zur ihrer 14. WM-Teilnahme. Kolumbien beendete wie ebenso Paraguay seine schwarze Serie von sieben torlosen Spielen. Beim 3:0 (1:0) gegen Bolivien trafen Liverpools Wintereinkauf Luis Diaz (39.), Miguel Borja (72.) und Mateus Uribe (90.). Der Frankfurter Rafael Borre kam nicht zum Einsatz.
Argentinien um Lionel Messi schließt am Freitag den vorletzten Spieltag gegen Schlusslicht Venezuela ab.
Kanada verpasst vorzeitige WM-Qualifikation
Kanada hat ohne Bayern-Profi Alphonso Davies zumindest vorerst den entscheidenden Schritt zur Weltmeisterschaft in Katar verpasst. Der Tabellenführer der Qualifikation in Nord- und Mittelamerika verlor trotz Überlegenheit mit 0:1 (0:1) in Costa Rica, bereits ein Punkt hätte für das Ticket zur Winter-WM gereicht. Den können die Kanadier nun aber noch am Sonntag gegen Jamaika oder am Mittwoch in Panama holen.
Es wäre ihre erste Teilnahme an einer WM-Endrunde seit 36 Jahren und erst die zweite überhaupt. Einen kleinen Schritt in Richtung Katar machten die USA und Mexiko mit einem 0:0 im Verfolgerduell. Beide behaupteten vor den beiden abschließenden Partien mit dem Punktgewinn einen Vorsprung von drei Zählern auf Costa Rica auf dem vierten Rang, der noch zur Teilnahme an den interkontinentalen Play-offs gegen einen Vertreter aus Ozeanien berechtigt.
Kanada hatte nach einer Gelb-Roten Karte für Verteidiger Mark-Anthony Kaye (34.) fast eine Stunde in Unterzahl spielen müssen, kurz vor der Pause gelang Celso Borges (45.+1) der entscheidende Treffer. Davies fehlte weiter wegen seiner Herzmuskelentzündung. "Wir können unser Schicksal selbst in die Hand nehmen", sagte Trainer John Herdman: "Wir werden uns am Sonntag um die Sache kümmern, und wenn wir es dann nicht schaffen, werden wir es in Panama schaffen. Wir werden nach Katar fahren."
WM 2022: Diese Teams sind bereits qualifiziert
AFRIKA (5 Startplätze)
noch kein Team qualifiziert
ASIEN (4 oder 5 Startplätze plus Gastgeber Katar)
Katar (Gastgeber)
Iran
Südkorea
Japan
Saudi-Arabien
EUROPA (13 Startplätze)
Deutschland
Dänemark
England
Frankreich
Belgien
Kroatien
Schweiz
Serbien
Spanien
Niederlande
Nord- und Mittelamerika sowie Karibik (3 oder 4 Startplätze)
noch kein Team qualifiziert
OZEANIEN (0 oder 1 Startplatz)
noch kein Team qualifiziert
SÜDAMERIKA (4 oder 5 Startplätze)
Brasilien
Argentinien
Ecuador
Uruguay