Ralph Krueger im Interview: "Der Sport wird ein Impfstoff sein für die Menschheit"

Florian Regelmann
16. November 202009:54
Ralph Krueger erzählt im Interview, wie er Jürgen Klopp kennenlernte.imago images
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Ralph Krueger war 13 Jahre lang Schweizer Eishockey-Nationaltrainer. Er war Head Coach in der NHL bei den Edmonton Oilers, ehe er sich in ein sechsjähriges Fußball-Abenteuer als Präsident des FC Southampton in der Premier League stürzte. Seit Mai 2019 ist der 61-Jährige zurück in der NHL - als Head Coach der aufstrebenden Buffalo Sabres.

Im Interview mit SPOX und Goal blickt Krueger auf seine Zeit in der Premier League zurück und verrät, was seine schwierigste Stunde war.

Außerdem erklärt er, warum es ihn wieder auf die Trainerbank zurückzog, was für ihn Jürgen Klopps Führungsstil ausmacht und warum der Sport in der Corona-Pandemie wie ein zweiter Impfstoff wirken könnte.

Herr Krueger, Southampton war am letzten Spieltag kurzzeitig Tabellenführer der Premier League, wie sehr fiebern Sie noch mit Ihrem alten Klub mit?

Ralph Krueger: Ich verfolge Southampton sehr intensiv. Gerade jetzt in der Phase, in der wir in der NHL noch Pause haben, habe ich auch die Zeit, mir alles anzuschauen. Einige meiner Spieler bei den Sabres sind auch große Premier-League-Fans. Ich bin überglücklich, dass es bei den Saints so gut läuft. Mich freut es vor allem, dass das Team von Spielern geprägt wird, die schon sehr lange im Klub sind. Ich denke sofort an James Ward-Prowse, der 17, 18 Jahre alt war, als ich anfing, und der sich jetzt zu einem herausragenden Premier-League-Spieler gemausert hat. Das Herz der Mannschaft sind immer noch Ward-Prowse, Bednarek, Romeu, Stephens, Armstrong, Redmond - und dazu sind einige Spieler gekommen, die sehr gut hineinpassen. Wir hatten in der Vergangenheit schon ein paar Mal mit Theo Walcott über einen Wechsel gesprochen. Dass er jetzt quasi nach Hause gekommen ist und seine internationale Erfahrung in die Mannschaft einbringt, hat das Gebilde nochmal gefestigt. Wir hatten einige schwierige Jahre in Southampton, umso mehr freut es mich, dass sich der Klub jetzt wieder zu einem ernsthaften Top-10-Kandidat entwickelt.

Sie waren sechs Jahre Southampton Boss, wie würden Sie das Abenteuer Fußball mit dem Abstand von heute beurteilen?

Krueger: Für mich war es ein Abenteuer, das aus zweierlei Sicht extrem wertvoll war. Zum einen war es eine unglaubliche Erfahrung, die ich machen durfte. Bevor ich nach Southampton kam, stand ich kurz davor, Mitglied eines Councils im Weltwirtschaftsforum zu werden. Das Thema dort wären verschiedene Modelle von Leadership gewesen. Aber statt mich dort nur in der Theorie damit zu beschäftigen, konnte ich es in Southampton direkt in die Praxis umsetzen. Meine Rolle dort war wie ein Führungs- und Teambuilding-Projekt, wie ich es mir besser nicht hätte erträumen können. Ich hatte die Chance, ein Management-Team und eine Klubkultur aufzubauen, es hat zum damaligen Zeitpunkt perfekt in mein Leben reingepasst. Ich bin Katharina Liebherr (ehemalige Besitzerin der Saints, Anm. d. Red.) sehr dankbar für das Vertrauen, das sie in mich gesetzt hat.

Trotzdem hat es Sie wieder zurück in die Trainerrolle gezogen.

Krueger: Es war wie ein Magnet, der mich mit der Zeit immer näher zurück auf die Trainerbank gezogen hat. Ich habe das ganz stark gespürt, als ich Ralph Hasenhüttl überreden konnte, nach Southampton zu kommen. Seine Verpflichtung war so etwas wie mein Abschiedsgeschenk an die Saints. Als ich mich mit Ralph traf und die Gespräche führte, merkte ich: So gut er auch ist, eigentlich wollte ich das machen, was er macht. Das war ganz witzig. Die Erfahrung, ein Sport-Unternehmen auf Weltklasse-Niveau aus der Vogelperspektive zu leiten, war grandios. Ich habe Beziehungen fürs Leben aufgebaut, ich habe zum Beispiel immer noch Kontakt zu Ronald Koeman. Für das alles bin ich dankbar. Aber die Erfahrung hat auch dafür gesorgt, dass mir die Pause vom Coaching so gutgetan hat, dass es mich wieder aufs Feld bzw. jetzt wieder aufs Eis gezogen hat. Ich habe in Buffalo die Freude am Coaching wiedergefunden.

Sie haben in Southampton erfolgreiche Jahre erlebt, gerade unter Koeman, und in der Europa League mitgespielt, Sie haben aber auch sehr schwierige Jahre im Abstiegskampf nahe am Abgrund durchstehen müssen. Was war die schwierigste Zeit?

Krueger: Ich habe die guten Jahre nicht so genossen, wie ich es hätte tun sollen. Wenn ich eines bereue, dann ist es das. Wir hätten in den guten Jahren öfter innehalten und realisieren sollen, was wir geschafft hatten. Ich möchte aber auch den Abstiegskampf nicht missen. Der Abstiegskampf war eine sensationelle Lebenserfahrung. Ich habe viel mehr aus diesen Zeiten gelernt als aus den erfolgreichen Jahren. Ich habe keinen Schlaf verloren, weil ich mir Sorgen um meinen Job gemacht habe. Ich hatte Sorgen um 200 Mitarbeiter, die wir hätten entlassen müssen. Unser Budget wäre bei einem Abstieg von 180 Millionen Pfund auf maximal noch 80 Millionen geschrumpft. Mit diesen extremen Unterschieden planen zu müssen, war hart. Das schwierigste Jahr war mit Abstand die Saison, als wir Mauricio Pellegrini entlassen mussten und die Saison mit Mark Hughes beendeten. So viel Druck und Stress hatte ich vorher im Eishockey nur ein einziges Mal empfunden.

Ralph Krueger tauchte als Vorstandsvorsitzender in Southampton ins Fußball-Business ein.imago images / ZUMA Press

"Gehst du diesen Schritt einmal, gehst du ihn für immer"

Wann war das?

Krueger: Das war bei der WM 2004. Wir trafen in Prag im letzten Zwischenrunden-Spiel mit der Schweiz auf Deutschland mit Coach Hans Zach und mussten das Spiel gewinnen. Deutschland reichte ein Unentschieden, damals gab es noch keine Verlängerung. Vor dem Spiel klar: Wer am Ende gewinnt, wird für längere Zeit zu den Top 8 der Welt gehören. Es stand extrem viel auf dem Spiel. Zum Glück haben wir durch ein Tor von Valentin Wirz im zweiten Drittel 1:0 gewonnen. Mit der Folge, dass das deutsche Eishockey danach stagnierte und es in der Schweiz extrem vorwärts ging. Mit Southampton war es dann das Spiel in Swansea im Mai 2018, das wir durch ein Tor von Gabbiadini in der 72. Minute 1:0 gewannen. Hätten wir das verloren, wären wir weg vom Fenster gewesen. Wenn du so knapp in der Liga bleibst, fühlt sich das wie ein Meistertitel an.

Sie haben es in England erlebt, wie es ist, mit chinesischen Besitzern zusammenzuarbeiten. Was war das für eine Erfahrung?

Krueger: Generell bin ich es aus Nordamerika und auch aus der Schweiz gewöhnt, dass Klubs Besitzer haben. Ich bin aber auch im Herzen Romantiker und war zu meinen Spielerzeiten in Deutschland bei der DEG oft bei Fortuna Düsseldorf. Es ist ganz schwierig zu sagen, welches Modell besser ist. Ich weiß aber, dass wir aus England immer neidisch nach Deutschland geschaut haben, wenn es um die Themen Zuschauer und Marketing ging. Genauso wie vielleicht Deutschland neidisch rüber schaut, wenn es die TV-Gelder und das Sponsoring betrifft. Wir haben immer gestaunt, wie in Deutschland die Massen bewegt werden, auf der anderen Seite haben wir es in England aber gar nicht nötig gehabt, uns damit größer zu beschäftigen, weil bis zu 75 Prozent der Einnahmen eh aus dem TV-Vertrag kommen. Da bist du dann nicht so sehr gezwungen, in anderen Bereichen noch Gelder zu generieren. Wichtig zu wissen ist, dass das Modell in Deutschland mit der 50+1-Regel gut funktioniert und dass man es nie wieder zurückdrehen kann, sollte es einmal geändert werden. Gehst du diesen Schritt einmal, gehst du ihn für immer.

Wie sehr hat es Sie auch deswegen in die NHL zurückgezogen, weil dort einfach die Chancen viel höher sind, etwas zu gewinnen als in Southampton?

Krueger: Es war ein wichtiger Grund. Nach sechs Jahren in Southampton hat es sich für mich ähnlich angefühlt wie mit der Schweizer Nationalmannschaft im Eishockey. Inzwischen sind die Schweiz oder auch Deutschland näher an der Weltspitze dran, aber zu meiner Zeit war das Erreichen des Viertelfinals eigentlich das Ende der Fahnenstange. Mich hat auch mein Hunger auf eine Championship in die NHL zurückgeführt. Dank des Draft-Systems und des Salary Caps hat in der NHL wirklich jede Mannschaft die realistische Chance, innerhalb von drei oder vier Jahren Meister zu werden. So ausgeglichen geht es in der NHL zu. In Southampton ist das am Rande des Unmöglichen. Dort war es das Ziel, irgendwo in der zweiten Gruppe zwischen Rang acht und zwölf zu landen. Leider mussten wir uns auch einige Male dahinter einreihen. Ich hatte am Ende auch nicht mehr das Gefühl, selbst weiter wachsen zu können. Und mir war immer klar: Wenn ich das nicht mehr kann, kann ich meine Mitarbeiter auch nicht mehr in dem Maße führen und dann ist der Zeitpunkt gekommen, um zu gehen. In Buffalo arbeiten wir jetzt jeden Tag auf das ganz große Ziel Meisterschaft hin, das macht einen enormen Spaß.

Haben Sie konkret Dinge aus dem Fußball mitgenommen in Ihre Arbeit in Buffalo?

Krueger: Ich kann ihnen ein paar konkrete Beispiele nennen. Ronald Koeman oder Ralph Hasenhüttl haben immer wieder die Bedeutung von Dreiecken in ihrer Spielphilosophie beschrieben. Ohne jetzt ganz tief in die Taktik einzusteigen, kann ich ihnen sagen, dass ich diesbezüglich Dinge vom Fußballfeld in Southampton aufs Eis in Buffalo übertragen habe. Dreiecke sind jetzt auch Teil unseres Systems geworden. Und der zweite Punkt bezieht sich auf den sportwissenschaftlichen Aspekt. Durch meinen Ausflug zum Fußball ist mein Blickwinkel viel breiter geworden. Ich habe gesehen, wie wichtig Themen wie Belastungssteuerung sind. Zum Glück haben wir bei den Sabres Besitzer, die bereit waren, auch hier zu investieren, damit wir den nächsten Schritt machen können. Wir haben in Buffalo jetzt einen Sportwissenschaftler aus Australien und einen Fitness-Chef aus Leicester, der aus dem Rugby kommt.

Glauben Sie,dass sich der Sport im Allgemeinen durch die Corona-Pandemie verändern wird?

Krueger: Ich sehe zum einen natürlich die großen finanziellen Schwierigkeiten, die durch die fehlenden Zuschauereinnahmen ausgelöst werden. Das wird der Sport wirtschaftlich flächendeckend sehr spüren. Wir befinden uns aktuell in einer sehr schwierigen Phase, in der es auf der ganzen Welt nur darum geht, irgendwie durchzukommen. Ich sehe aber auch das Positive. Sobald wir einen Impfstoff gefunden haben, und da sieht es ja jetzt zum Glück sehr gut aus, wird der Sport eine riesige Verantwortung haben, um die Menschen wieder zusammenzubringen. Um auch ein ganz wichtiges Vehikel zu sein. Ich glaube, dass wir im Sport dann sehr schnell einen Boom erleben werden, wenn wir uns aus dem Loch erstmal befreit haben.

"Klopp ist einer der größten Trainer - in allen Sportarten"

Im nächsten Jahr stehen hoffentlich eine Fußball-EM und Olympische Spiele an.

Krueger: Ich hoffe sehr, dass bei der EM und bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr eine gewisse Anzahl von Zuschauern möglich sein wird, dann könnten diese Großevents Sprungbretter in die Zukunft sein. Der Sport wird ein Impfstoff sein für die Menschheit. Ein zweiter Impfstoff nach dem medizinischen. Durch den Sport werden wir uns wieder an die Nähe zueinander gewöhnen. Bis es so weit ist, müssen wir das große Ganze zwar sehen, aber uns vor allem auf das kleine Bild konzentrieren und darin das bestmögliche machen. Um dann bereit zu sein, wenn wir diese Pandemie überstanden haben. Ich habe die Zeit, die ich mit der Familie verbringen konnte, sehr genossen. Aber ich merke auch, dass es jetzt wieder an der Zeit ist, an die Arbeit zu gehen.

Sie beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Leadership. An was denken Sie zuerst, wenn Sie an Jürgen Klopps Führungsstil denken?

Krueger: Ich habe mich einmal länger mit Jürgen Klopp unterhalten, das war am Rande eines Spiels in den Katakomben in Liverpool. Er weiß sehr gut, dass wir mit Southampton und Virgil van Dijk indirekt auch ein Teil der Entwicklung in Liverpool sind. (lacht) Wenn wir über Jürgen Klopp sprechen, müssen wir auch über die Besitzer der Reds sprechen. Sie habe ich in meiner Zeit in England auch kennenlernen dürfen, sie hatten die nötige Geduld und haben es erlaubt, dass Jürgen seinen Weg gehen und seine Kultur aufbauen konnte. Heute sieht jeder nur die großen Erfolge der letzten Jahre, aber diese Erfolge kamen nicht über Nacht. Vor einigen Jahren hat Liverpool gerade mal Europa League gespielt - das wird gerne vergessen. Mich beeindruckt am meisten seine ehrliche Kultur. Spieler haben bei ihm ein Mitspracherecht, er arbeitet nicht mit Druck oder Angst. Jürgen führt mit Liebe und Ehrlichkeit. Dazu kommt, dass hinter der Emotionalität und Leidenschaft ein ganz klarer Plan steht, eine ganz klare Struktur. Und Jürgen tickt auch so, dass er persönlich immer weiter lernen will. Für mich ist er im Moment einer der größten Trainer - in allen Sportarten.

Verfolgen Sie auch die Pandemie mit einem Blick auf die Leadership-Fähigkeiten handelnder Personen?

Krueger: Mir hat es schon sehr imponiert, wie Angela Merkel Deutschland bis jetzt durch die Pandemie geführt hat. Das war aus meiner Sicht vorbildlich. Ich glaube aber, dass jeder Einzelne von uns in seiner kleinen Welt Verantwortung übernehmen und Leadership-Qualitäten beweisen muss. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr viel Disziplin sehe, wenn ich mich in letzter Zeit umgeschaut habe, ob das in Buffalo war oder jetzt in der Schweiz. Es gibt immer Menschen, die in die falsche Richtung schwimmen, die gibt es aber in jeder Mannschaft. Das sind Ausnahmen. Überwiegend sehe ich viele Menschen, die gemeinsam durch diese schwierige Zeit kommen wollen, das gibt mir Hoffnung.

Wir müssen zum Abschluss noch ein wenig über Eishockey sprechen. Leon Draisaitl wurde zum MVP der letzten NHL-Saison gekürt. Wie haben Sie seine Entwicklung beobachtet?

Krueger: Ich erinnere mich spontan an den World Cup 2016, als ich Leon trainierte. Er hat damals das wichtige Tor gegen Tschechien geschossen in der Verlängerung und wir haben ihm viel Vertrauen gegeben. Wir hatten ein Bully in der eigenen Zone und wir haben Leon, unseren jüngsten Spieler im Kader, rausgeschickt. Viele haben gelacht, als er aufs Eis gekommen ist. Aber wir haben damals schon gesehen und gespürt, dass er diese Verantwortung will und bereit für sie ist. Ich kenne Leon sogar noch viel länger aus Jugendzeiten, ich glaube, dass seine Mutter einen unglaublich großen Einfluss auf seine tolle Entwicklung hatte, vor allem auf den Menschen Leon. Er glaubt an sich, er hat immer mehr Selbstvertrauen bekommen und er hat extrem hart an seinem Spiel gearbeitet. Der verdiente Lohn war jetzt die MVP-Trophäe. Für das deutsche Eishockey ist das natürlich ein Wahnsinnserfolg. Dazu kommt, dass Roman Josi zum besten Verteidiger gewählt wurde. Zwei der wichtigsten Auszeichnungen sind an einen Deutschen und an einen Schweizer gegangen. Und auch in Österreich tut sich was, wenn wir an Top-10-Pick Marco Rossi denken. Leon wird eine ganze Generation an deutschen Spielern inspirieren, so richtig spüren werden wir das erst in acht bis zwölf Jahren.

Während sich bei den Spielern viel tut, ist es bei den Coaches noch etwas schwieriger. Marco Sturm ist seit einiger Zeit Assistent bei den L.A. Kings, aber als Deutscher Head Coach in der NHL zu werden ist verdammt schwer.

Krueger: Ich habe es selbst erlebt. Ich war 13 Jahre lang Nationaltrainer in der Schweiz und es war völlig unmöglich, mehr angeboten zu bekommen als eine Assistenzrolle. Die Ironie des Schicksals ist, dass mir meine Zeit im Fußball in Southampton mehr Türen geöffnet hat als alle Jahre zuvor meine Erfolge im Eishockey. Ich hätte nie gedacht, dass Southampton ein Sprungbrett für mich sein wird. Es ist schwierig, Head Coach in der NHL zu werden. Es gibt nur 31 Jobs, gefühlt zirkulieren 20 Coaches und dann gibt es vielleicht noch zehn Plätze, die neue Trainer ergattern können. Und meistens kannst du das nur schaffen, wenn du dich vorher als Head Coach unterklassig in der American Hockey League empfohlen hast. Aber Marco hat auf jeden Fall das Zeug dazu, Head Coach in der NHL zu werden. Das hat er als Bundestrainer gezeigt. Er hat die Basis dafür geschaffen, jetzt muss er auch das Glück haben, dass sich die richtige Tür öffnet, aber es ist wirklich schwierig.

Ralph Krueger ist als Head Coach der Buffalo Sabres in die NHL zurückgekehrt.imago images / ZUMA Press

Ralph Krueger über Titel-Ambitionen mit den Buffalo Sabres

Im Moment ist noch unklar, wann die neue NHL-Saison startet. Aber wenn sie startet: Wie nahe sind die Sabres um Topstar Jack Eichel dran, ein Top-Team zu werden?

Krueger: Im Moment habe ich sehr viel Selbstvertrauen. Wir waren auch in der vergangenen Saison nicht weit von den Playoffs entfernt, bis uns eine schlechte Serie am Ende das Genick brach. Aber wir haben sehr viel daraus gelernt, wir haben jetzt ein viel stärkeres Fundament und wir haben im Sommer mit Taylor Hall und Eric Staal zwei Weltklasse-Spieler dazubekommen. In der NHL geht es immer um wenige Prozentpunkte, die den Unterschied ausmachen. Es ist nicht wie in Europa, wo die Leistungsstärken in den Ligen so weit auseinander liegen. Es geht extrem eng zu, aber ich glaube, dass wir in der nächsten Saison eine Playoff-Mannschaft sein werden und dass wir danach auch den Schritt gehen können, um ganz vorne anzugreifen. Davon bin ich überzeugt.

Sie sind jetzt 61 Jahre alt. Was macht Ralph Krueger in fünf Jahren?

Krueger: (lacht) Keine Ahnung. Als 61-Jähriger macht man keine langfristigen Pläne mehr. Ich habe sogar schon vor zehn Jahren aufgehört, 3-5-Jahrespläne aufzustellen. Ich genieße jedes Jahr und bin momentan super happy mit meiner Aufgabe in Buffalo. Wenn irgendwann nochmal der Zeitpunkt für eine Veränderung kommen sollte, werden wir sehen, was passiert. Vielleicht bleibe ich dann im Eishockey, vielleicht zieht es mich auch nochmal zurück zum Fußball. Der Fußball hat inzwischen auch seinen Platz in meinem Herzen, insofern würde ich niemals nie sagen.