Der FC Bayern München hat zum Abschluss der Gruppenphase der Champions League bei Dinamo Zagreb mit 2:0 (0:0) gewonnen. Robert Lewandowski erzielte beide Tore (61., 65.).
Vor 25.000 Zuschauern in Zagreb hatte die von Bayern-Coach Pep Guardiola stark veränderte Startelf das Spiel nach Anlaufschwierigkeiten weitgehend im Griff und fuhr im 100. Auswärtsspiel in der Königsklasse den 40. Sieg ein. Thomas Müller verschoss einen Foulelfmeter (88.).
Mit 15 Punkten und 19:3 Toren haben die Bayern zudem die beste Gruppenphasen-Bilanz ihrer CL-Geschichte. Die Münchner standen schon vor dem Spiel als Sieger der Gruppe F fest.
Die Achtelfinal-Lose werden kommenden Montag in Nyon gezogen.
Die Reaktionen:
Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Ein großes Kompliment an meine Mannschaft für diese Wahnsinns-Gruppenphase. Sven Ulreich hat es sehr, sehr gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit ihm."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpiff: Dinamo-Coach nimmt im Vergleich zum 2:1-Sieg in der Liga gegen Hajduk Split zwei Änderungen vor: Goncalo Santos und Coric spielen anstelle von Henriquez und Paulo Machado.
Guardiola würfelt seine Startelf erwartungsgemäß kräftig durch: Ulreich kommt zu seinem ersten Champions-League-Einsatz. Green steht zum ersten Mal seit dem 30. August 2014 wieder im Bayern-Kader und darf gleich von Beginn an ran. Ribery ist zum ersten Mal seit 11. März 2015 in der Startelf der Münchner.
7.: Roc nimmt den Ball an der Sechzehnerlinie ungeahndet mit der Hand mit und legt so für Pivaric auf, der halblinks aus spitzem Winkel abzieht. Ulreich macht sich lang und pariert mit der linken Hand.
9.: Ribery zieht von der linken Seite nach innen und ist so schnell, dass sich die Lücke aufmacht. Den Flachschuss links unten ins Eck klärt Eduardo zur Ecke.
25.: Am eigenen Strafraum klärt Green im Zweikampf diagonal vor die Füße von Soudani, der völlig frei vor Ulreich zum Abschluss kommt. Doch der Bayern-Keeper macht das kurze Eck dicht und hält den Schuss mit den linken Unterarm.
61., 0:1, Lewandowski: Müller flankt von der rechten Seite in den Strafraum, wo sich Lewandowski stark durchsetzt und aus acht Metern per Flugkopfball ins linke Eck trifft.
65., 0:2, Lewandowski: Rode steckt klasse durch für Lewandowski, der auf Edurado zuläuft, wartet, bis der Keeper sitzt und den Ball dann lässig über ihn lupft.
70.: Pivaric lädt aus 15 Metern zentraler Position ab und huft die Kugel an die Latte.
86.: Lahm lupft den Ball auf rechts traumhaft in den Lauf von Müller, der mit rechts volley abzieht. Eduardo holt das Geschoss aus dem rechten Giebel.
88., Müller verschießt Foulelfmeter: Eduardo senst Vidal im Strafraum um, Müller schießt den fälligen Elfmeter an den rechten Pfosten.
Fazit: Lockerer Bayern-Sieg mit Defensivschwächen im Trainingskick in Zagreb.
Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. In der ersten Halbzeit war vom Polen außer einem geblockten Schuss von der Strafraumgrenze nichts zu sehen, nach der Pause schlug er mal wieder gnadenlos zu. Beim ersten Treffer setzte sich Lewy stark im Kopfballduell durch, beim zweiten bewies er Übersicht und Gefühl im Fuß. Insgesamt schoss er in der Gruppenphase sieben Tore, fünf davon gegen Zagreb.
Der Flop des Spiels: Julian Green. Das Bayern-Comeback des US-Boys ging daneben. Green hatte einige unglückliche Aktionen wie den Querpass am eigenen Strafraum oder Stockfehler mit anschließendem Foul auf der anderen Seite. Hatte in der ersten Halbzeit auf rechts und später auf links keine erwähnenswerte positive Szene und wurde in der 65. Minute ausgewechselt.
Der Schiedsrichter: Martin Strömbergsson (Schweden). Übersah gleich zu Beginn ein klares Handspiel von Roc, das zu Zagrebs erster Torchance führte. Hatte ansonsten eine etwas merkwürdige Interpretation von Zweikämpfen. Ließ Bodychecks ungeahndet durchgehen und war auch beim einen oder anderen härteren Einsteigen nicht im Bild. Die Elfmeter-Entscheidung war korrekt.
Das fiel auf:
- Die völlig neu zusammengestellte Bayern-Elf benötigte etwa 20 Minuten, um sich einigermaßen zurecht zu finden. Zagreb nutzte diese Findungsphase mit zwei, drei schnellen Kontern gegen die hochstehende Dreierkette der Bayern und prüfte Ulreich mehrfach.
- Die Bayern agierten in einem 3-2-2-3 mit den zentral defensiven Alonso und Kimmich sowie den offensiven Rode und Lahm im Mittelfeld. Lahm spielte extrem weit vorne, wartete mitunter auf der Zehnerposition auf Zuspiele oder orientierte sich im Sturm, wenn sich Lewandowski fallen ließ oder auf die Flügel auswich.
- Durch die Einwechslung von Müller brachten die Bayern mehr Struktur in ihr Offensivspiel, ließen Zagreb aber auch nach der Pause durch ihr lasches Defensivverhalten zu Chancen kommen.
- Mit Ausnahme von Green machten die Spieler der zweiten Reihe ein ordentliches Spiel. Ulreich segelte an einer Flanke vorbei, zeigte aber einige starke Reflexe. Kimmich und Rode spielten engagiert und waren zweikampfstark.
Dinamo Zagreb - FC Bayern München: Die Statistik zum Spiel