EM-Qualifikation, 4. Spieltag: Polen blamiert sich in Moldau - großer Ronaldo-Auftritt beim Jubiläum

SID
20. Juni 202323:06
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Vier Tage nach dem erfolgreichen Test gegen EM-Gastgeber Deutschland hat Polen in der Qualifikation für das Turnier 2024 eine Blamage erlebt. Cristiano Ronaldo hat in seinem 200. Spiel für Portugals Nationalmannschaft für einen wichtigen 1:0 (0:0)-Sieg in Island gesorgt.

In Moldau verlor Polen um Stürmerstar Robert Lewandowski völlig überraschend mit 2:3 (2:0) und rutschte in der Gruppe E nach drei Spielen noch hinter den Gegner auf den vorletzten Platz ab.

Polen (3 Punkte) ist nur noch Vierter hinter Spitzenreiter Tschechien (7), Albanien (6), das am Dienstag 3:1 (1:1) bei Schlusslicht Färöer (1) gewann, und Moldau (5).

Nach der frühen Führung durch Arkadiusz Milik (12.) erhöhte Lewandowski zur scheinbar komfortablen 2:0-Pausenführung (34.). Ion Nicolaescu (48.) verkürzte kurz nach dem Seitenwechsel in Chisinau für den Außenseiter und sorgte für den Ausgleich (79.), Vladislav Baboglo traf zum Sieg (85.). Polen hatte am Freitag in Warschau gegen die DFB-Elf gewonnen (1:0).

Im vierten Spiel der Qualifikation zur EM 2024 in Deutschland holten die Portugiesen dagegen den vierten Erfolg und sind an der Spitze der Gruppe J mit zwölf Punkten weiterhin ganz allein. Die Slowakei (10) folgt durch ein mageres 1:0 (1:0) in Liechtenstein.

Cristiano Ronaldo trifft im 200. Länderspiel

Es sollte ein feierliches Jubiläum für Ronaldo werden, Trainer Roberto Martinez hatte dem fünfmaligen Ballon-d'Or-Gewinner eine Startelf-Garantie ausgestellt - lange Zeit war es aber eine zähe Angelegenheit.

Ronaldo vergab in der 69. Minute aus spitzem Winkel eine ordentliche Chance, das Spiel lief weitgehend an ihm vorbei. Das änderte sich in der 89. Minute, aus kurzer Distanz staubte Ronaldo zum Sieg ab. Drei Minuten lang untersuchte das Schiedsrichtergespann eine mögliche Abseitsstellung, dann stand fest: In seinem 200. Einsatz hatte Ronaldo sein 123. Länderspieltor erzielt, beides ist unerreicht.

Anders als bei der Winter-WM in Katar gehört der Kapitän unter dem neuen Trainer Martinez mittlerweile wieder durchgehend zur Stammelf. In der Qualifikation bestritt er bislang jedes Spiel von Beginn an und erzielte fünf Tore.

Belgiens Nationalmannschaft hat den Streit zwischen Trainer Domenico Tedesco und Star-Torwart Thibaut Courtois indes zumindest für 90 Minuten beiseite geschoben und einen Pflichtsieg auf dem Weg zur EM in Deutschland eingefahren. Ohne Courtois gewannen die Roten Teufel in Estland mit 3:0 (2:0) und bewegten sich in Richtung Tabellenspitze.

Dort stehen in Qualifikationsgruppe F weiterhin Ralf Rangnicks Österreicher. Christoph Baumgartner von der TSG Hoffenheim schoss mit einem späten Doppelpack (81./89.) ein 2:0 (0:0) gegen Schweden heraus, Österreich bleibt ungeschlagen und mit zehn Punkten ganz vorne. Belgien (7) hat allerdings ein Spiel weniger absolviert und kann damit noch gleichziehen.

Österreich mit drittem Sieg im vierten Spiel

Die ersten beiden Treffer für Belgien erzielte Stürmer Romelu Lukaku (37./40.), der in den vergangenen Tagen auch in der Causa Courtois eine Rolle gespielt hatte. Tedesco musste angesichts der Abwesenheit des verletzten Kapitäns Kevin De Bruyne schon für das jüngste 1:1 gegen Österreich einen Vertreter bestimmen und entschied sich für Lukaku. Courtois verließ das Lager der Nationalmannschaft wenig später, Tedesco bestätigte dann Medienberichte, wonach die Kapitänswahl der Grund gewesen sei.

Der Torwart von Real Madrid antwortete am Dienstag mit einem ausführlichen Statement und griff Tedesco dabei heftig an: Dieser habe nur "teilweise und subjektiv" von einer "privaten Unterredung" berichtet, Tedescos Einlassungen zu dem Thema stimmten "nicht mit der Realität überein", er sei zudem aus medizinischen Gründen abgereist. In Estland wurde Courtois von Matz Sels vertreten.

Österreich indes feierte den dritten Sieg im vierten Quali-Spiel und distanzierte damit nebenbei Schweden (3 Punkte) noch weiter. Der deutsche Trainer Rangnick beorderte die Bundesliga-Profis Baumgartner, Philipp Lienhart, Michael Gregoritsch (beide SC Freiburg), Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg) und Xaver Schlager (RB Leipzig) in die Startelf.