Bedient sich der FC Bayern beim geplanten Umbau seiner Abwehr bei einem Bundesliga-Konkurrenten? Wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach monatelangen Spekulationen nun offiziell bestätigt hat, steht Dayot Upamecano von RB Leipzig auf dem Zettel des Champions-League-Siegers.
"Wir werden uns natürlich damit befassen, nicht nur mit dieser Personalie, sondern grundsätzlich, auf welchen Positionen wir was machen wollen und machen müssen", erklärte Rummenigge am Donnerstagnachmittag bei Bild.
Es sei bekannt, dass der französische Nationalspieler für den Sommer eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2023 laufenden Vertrag besitze, fügte Rummenigge an. Diese wird auf bis zu 45 Millionen Euro beziffert. Allerdings sei Upamecano "zumindest bis zum Saisonende in Leipzig", meinte Rummenigge. Deshalb wäre es "ein bisschen zu früh", schon auf einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister zu setzen.
Der FCB gehört einer Reihe von Topklubs an, die konkretes Interesse an Upamecano zeigen. Besonders in der Premier League, wie etwa beim FC Chelsea oder den Manchester-Klubs, weckt der 22-Jährige Begehrlichkeiten.
Upamecano-Zukunft: Keine zeitnahe Entscheidung
Nach Informationen von SPOX und Goal gibt es bislang allerdings noch keinen Verein, der sich im Werben um den Rechtsfuß in der Pole Position befindet. Daran wird sich auch zeitnah nichts ändern, mit einer Entscheidung ist erst zum Saisonende hin zu rechnen.
Momentan ist nur davon auszugehen, dass Upamecano Leipzig im Sommer nach vier Spielzeiten den Rücken kehren wird. Einerseits, um den nächsten Schritt in seiner Entwicklung zu machen. Andererseits, um RB in Corona-Zeiten einen warmen Geldregen zu bescheren.
Klar: Die Bayern dürften als derzeitiges Nonplusultra des europäischen Fußballs keine schlechten Karten im Poker um Upamecano haben. Der Spieler möchte künftig nicht nur für einen Klub auflaufen, bei dem er um den Champions-League-Titel mitspielen kann, sondern auch auf Anhieb eine Führungsrolle einnehmen kann.
FC Bayern: Der Umbau der Abwehr hat höchste Priorität
Der FCB erfüllt beide Voraussetzungen. Für die Kaderplaner um Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat die Umstrukturierung der in dieser Saison auffallend anfälligen Viererkette, speziell die Verpflichtung eines neuen Top-Innenverteidigers, nach dem mittlerweile feststehenden Abschied von Abwehrchef David Alaba (28) höchste Priorität.
Trainer Hansi Flick erklärte schon zu Beginn der Woche: "Wenn ein Spieler von Davids Qualität den Verein verlässt, ist es klar, dass ein Verein einen anderen Spieler holen muss und wird."
Neben dem von Real Madrid und dem FC Barcelona umgarnten Alaba könnte auch Jerome Boateng den FC Bayern verlassen. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft im Sommer aus. Allerdings setzt sich Flick nach Informationen von SPOX und Goal für eine Verlängerung mit dem im Triple-Jahr 2020 wieder wichtig gewordenen Routinier ein.
Was wird aus Boateng? Rummenigge kündigt Gespräch an
"Jerome spielt wieder eine gute Rolle. Der Trainer ist mit ihm zufrieden", meinte auch Rummenigge am Donnerstag. "Dementsprechend wird man sich dieser Frage stellen müssen in einem Gespräch mit ihm." Boateng selbst ist derzeit entspannt. Ein Wechsel ins Ausland ist für ihn ebenso vorstellbar wie ein Verbleib. Doch bräuchten ihn die Bayern noch zwingend, wenn Upamecano käme?
Mit Niklas Süle (25) und Lucas Hernandez (24) stehen immerhin zwei Innenverteidiger im Kader, die den Anspruch an sich selbst haben, regelmäßig zum Einsatz zu kommen.
Zumal Benjamin Pavard (24), mit dem die Verantwortlichen hinten rechts nicht vollends zufrieden sind, auch noch innen verteidigen kann und die Entwicklung des aktuell noch verletzungsbedingt verhinderten Talents Tanguy Nianzou (18) vorangetrieben werden soll.
"Wenn der Tag kommt, an dem die Wege sich trennen, werde ich stolz auf die Jahre und vielen Erfolge mit diesem Verein zurückblicken", sagte Boateng zuletzt im Interview mit SPOX und Goal: "Nicht viele Fußballer dürfen so etwas erleben."
FC Bayern München: Die nächsten Pflichtspiele
Datum | Uhrzeit | Wettbewerb | Gegner |
24. Januar 2020 | 15.30 Uhr | Bundesliga | Schalke 04 (A) |
30. Januar 2020 | 15.30 Uhr | Bundesliga | TSG Hoffenheim (H) |
5. Februar 2020 | 20.30 Uhr | Bundesliga | Hertha BSC (A) |